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Theile/ weil sich nicht vorauöschen ließ wohin die in Tyrol
liegende Macht der Östreicher sich wenden würde und des¬
halb beide Kriegötheater gleich bedroht schiene«/ und weil
die Versetzung bedeutender Truppenmassen von einem der
beiden Kriegstheater auf das andere mit bedeutenden
Schwierigkeiten und großem Zeitverlust verbunden war-
Gegen eine Verwendung der östreichischen Kräfte/
wie wir ste vorgeschlagen haben/ würde die Armee in der
Schweiz nicht haben Stand halten können. Dann war
eö ein wesentliches Ding daß sie ungeschlagen durchs Frick-
thal nach dem Elsaß entkam und dann war allerdings
Nichts verloren als der Besitz der Schweiz. Waren aber
die Östreicher zu spat in Bereitschaft oder begingen sie
durch unverständige Theilung ihrer Kräfte große Fehler/
so konnte diese Armee über den einen oder anderen Theil
einen glänzenden Sieg davonzutragen suchen.
In Italien wären die Kräfte ziemlich im Gleichge¬
wicht gewesen; so wie aber die Russen sich näherten oder
Unglücksfälle die Franzosen nöthigten die Linie der Etsch
zu verlasse»/ war eö hohe Zeit die Kräfte aus Unteritalien
herbeizuziehen und die neuen Republiken einstweilen ihrem
Schicksale zu überlassen.
Je negativer und anspruchsloser dieser Plan war/
um so mehr glauben wir ihn geeignet gegen einen über¬
legenen und gut geführten Feind die Nachtheile auf ihr
Minimum zu bringen/ gegen einen Feind aber/ der Fehler
macht und Blößen giebt/ zu entscheidender positiver Thätig-
keit die Bereitschaft zu geben. Wir glauben mit diesem
Entwurf weiter Nichts gegeben zu haben als eine ganz
einfache Entfaltung der Maaßregeln/ auf welche eine klare
Überlegung führt. Wir wollten damit nur Lie Art zeigen
wie wir uns die Entstehung dieser Dinge denken. Indem
wir