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zugänglichere Gegend von einer in der Ebene vorschreiten¬
den Armee nicht so mitbeherrscht wird wie dieselbe Gegend
es sein würde wenn sie gleichfalls eben und offen wäre.
In diesem Falle müßten die feindlichen Seitenkorps sich
mit ihrer Hauptarmee in gleicher Höhe halten und können,
wenn sie es nicht thun, leicht dazu gezwungen und dafür
bestraft werden. Das bloße Vorrücken einer Armee in
der Ebene reinigt also die zur Seite gelegenen Theile bis
auf eine gewisse Weite ohne daß eigene Korps dazu er¬
forderlich wären- So ist es nicht wenn ein solcher Theil
ein Gebirgszug ist.
Jedes Gebirgöland ist von der Ebene aus schon we¬
gen seiner bloßen Erhebung nicht zu übersehen, während
Diejenigen welche sich in demselben, namentlich auf seinen
letzten Abhängen befinden, eine vorzügliche Übersicht über
einen großen Theil der Ebene haben- Die Schluchten
und Wälder womit ein Gebirgöland durchzogen ist machen
aber auch, wenn man sich darin befindet, die Übersicht sehr
viel schwieriger als in einer Ebene. Wenn man sich also
in der Ebene befindet und einen Gebirgsrücken zur Seite
hat, auf welchem der Feind ist, so ist man von dort aus
auf eine Art beobachtet die man nicht erwiedern kann.
Eine bloß durchschnittene und verdeckte Gegend würde
etwas Ähnliches leisten, aber doch nicht die gute Übersicht
geben, daher ist das Element der Erhöhung allerdings da¬
bei kein gleichgültiges.
Ferner ist jedes Gebirge ein weniger zugängliches Land
und, wie wir schon gesagt haben, für den Widerstand unter¬
geordneter Korps und kleiner Haufen sehr geeignet. Die
Folge von Beidem ist daß der Feind eine große Leichtig¬
keit hat sich in einer solchen Gegend mit schwachen Kräf¬
ten aufzuhalten und von da aus unsere Verbindungslinie