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aber natürlich auch in anderer Beziehung ein solcher, weil
er nämlich die aus dem Innern ankommenden Verstär¬
kungen nicht an sich ziehen und auf diese Weise schnell
zur Wirkung bringen konnte, und endlich weil in einer
Festung eingeschlossen das Handeln immer viel mehr be¬
schränkt ist.
Unter diesen Umständen mußte also der General Mo¬
reau den Rückzug hinter den Var als die natürlichere
Maaßregel, das Hineinwerfcn in Genua nur als ein noih-
wcndigcö Übel betrachten, dem er sich nur unterwerfen
konnte wenn er dafür die Wahrscheinlichkeit eintauschte,
daß es nicht so weit kommen würde, sondern daß eine
größere Sammlung seiner Kräfte den General Suwarow
abhalten würde ihn bis aufs Äußerste zu treiben. Mit
andern Worten, die Wahl zwischen beiden Maaßregcln
hing von der Energie ab, welche er von seinem Gegner
voraussetzcn durfte, und diese Voraussetzung mußte sich
wieder nach den Maaßregeln richten die der Gegner bis
dahin nahm.
Der dritte und vierte Weg gicbt die Möglichkeit der
unmittelbaren Verbindung mit Macdonald früher auf, aber
er neutralisirt auch die feindliche Hauptmacht früher d. h.
ehe sie noch die Apenninen hat erobern können. Denken
wir uns Turin mit 12- bis 15,000 Franzosen und
10,000 Piemontescn besetzt, so würde fast die ganze nach
Ankunft des Generals Förster circa 50,000 Mann starke
Armee der Verbündeten erforderlich gewesen sein den Platz
cinzuschließen, da die beiden Flüsse die Gegend in drei
getrennte Abschnitte theilen und die Einschließung dadurch
erschweren. So ist also begreiflich, wie Suwarow nach
der Einschließung von Turin und der nothdürftigsten
Beob-