Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 1 (5 : 1 ; / 1833)

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Halt machte, wobei vermuthlich von Seiten der Ostreichcr 
viel über die Nässe geklagt worden ist in welcher die Leute 
marschirt waren. Suwarow wurde darüber so aufgebracht 
daß er dem General Melas folgenden Brief schrieb: „Ich 
höre daß man sich beklagt, daß die Infanterie nasse Füße 
bekommen. So war das Wetter deö Tags. Der Marsch 
ist gewesen zum Dienst des großmächtigsten Kaisers. Einem 
Frauenzimmer, einem Petit-maitre, einem Faullenzer ge¬ 
hören trockene Tage. Der Großsprecher wider den hohen 
Dienst, als ein Egoist, wird hinführo das Kommando 
verlieren. Ohne den mindesten Zeitverlust müssen die Ope¬ 
rationen schnell vorgenommen werden, um den Feind nie¬ 
mals sich rekolligiren zu lassen. Wer schwach an Gesundheit 
ist, der kann zurückbleiben *). Italien soll von dem Joche 
der ungläubigen Franzosen befreit werden. Ein jeder recht¬ 
schaffene Offizier soll sich dazu opfern. Die sogenannten Rai- 
sonneurö können bei keiner Armee gelitten werden. Augen- 
maaß (nämlich coup d’oeil), Geschwindigkeit und Nach¬ 
druck! das ist genug für diesmal." An diesem Briefe 
ist wohl Nichts als die Grobheit zu tadeln und auch diese 
nur in sofern cs noch andere Mittel giebt die Kraft des 
Oberbefehls zu zeigen, die aber freilich einem Manne wie 
Suwarow nicht so gekleidet haben würden. 
An dem Tage wo die Verbündeten an der Mella 
ankamen und Brescia nahmen, trat die französische Armee 
ihren Rückzug hinter die Adda an, da das Heruntersteigen 
des Obersten Strauch im Val Camonica dem französi¬ 
schen Feldherrn jede Vertheidigung deö Oglio zu verbieten 
schien. Die Division Serrurier ging nach Lecco am Comcr- 
Sce, Grcnicr nach Cassano und Victor nebst der Avant¬ 
*) Melas war auf seiner Reise zur Armee krank gewesen. 
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