Volltext: Die Feldzüge von 1799 in Italien und der Schweiz ; 1 (5 : 1 ; / 1833)

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Feststellung neuer politischer Verhältnisse zu denken war, 
ehe der rastadter Kongreß auch nur einen wesentlichen 
Vorschritt gcthan hatte — trieb der Geist der Revolution 
und der Unruhe die Franzosen zu solchen Schritten, von 
denen jeder in andern Zeiten allein hinreichend gewesen 
wäre ganz Europa in Bewegung zu setzen. 
Schon im Januar 1798 rückten sie in die Schweiz 
ein, in der Absicht dieses Land zu einer demokratischen 
Republik umzuschmelzen, dasselbe dadurch zu einem unter¬ 
geordneten Staat für Frankreich zu machen und sich neben¬ 
her seiner Schätze an Geld und Waffenvorräthen zu be¬ 
mächtigen. Es läßt sich leicht begreifen daß dieser Schritt 
eben so sehr die Folge eines politischen Fanatismus als 
einer herrschsüchtigen Politik gewesen sein wird. Nach 
einigen Kämpfen und Blutvergießen war die neue Repu¬ 
blik zu Stande gekommen, doch mit Ausschluß von Grau- 
bündten, welches sich den Östreichern in die Arme geworfen 
hatte, und mit einem solchen Widerstreben der Gcmüther 
daß dieser neue Staat mehr wie ein unterworfenes als 
wie ein verbündetes Land zu betrachten war und daß der 
geringe Beistand welchen Frankreich durch die neue Re¬ 
gierung desselben erwirkte, nicht so viel werth war wie die 
feindseligen Spannungen welche überall entstanden und an 
einigen Orten zu blutigen Ausbrüchen kamen. 
Um dieselbe Zeit wurde die in einem Volksaufruhr zu 
Rom geschehene Ermordung des französischen bei der Ge¬ 
sandtschaft Lucian Bonapartes angestellten Generals Duphot 
die Veranlassung daß Berthier in Rom einrückte, durch 
eine entgegengesetzte Volksbewegung die römische Republik 
proklamiren ließ und den Pabst nöthigte sich nach Toscana 
zurückzuziehcn. 
Einige Monat später, nämlich im Mai, ging Bona-
	        
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