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§. 15.
Betrachtung.
Fragen wir nach dem Resultate dieses ersten Ab-
schnitts, so ist eö folgendes:
Die Franzosen kamen in den Besttz von Graubünd-
ten, sic eroberten 40 Geschütze und machten 12- bis
13,000 Gefangene und gaben dadurch der moralischen
Kraft der östreichischen Waffen, namentlich der Armee
von Tyrol, gleich einen Stoß dessen Wirkungen schwer
wieder auszugleichen waren.
Auf der andern Seite wurde ihre Donauarmee über
den Rhein zurückgewicfen und dadurch an moralischer Kraft
Einiges eingebüßt, welches um deswillen etwas mehr als
nach dem Maaßstabe eingcbüßter Trophäen in Anschlag
zu bringen ist, weil es die Hauptarmee und den Obcrfeld-
herrn traf. Auch in der öffentlichen Meinung vom Kriegs¬
theater bis nach Paris und Wien wurden die glänzenden
Waffenerfolge der Franzosen in Graubündtcn durch den
hohlen Namen eines Sieges mehr als billig ins Gleich¬
gewicht gesetzt- Le Courbe hatte ein östreichischcö Korps
vernichtet, Deffaluö ein anderes, aber der Erzherzog Karl
hatte Iourdan geschlagen, Daö klang voller und größer,
ob eö gleich mit jenen Erfolgen nicht zu vergleichen war-
Und diese schönen Erfolge sind den Franzosen gewor¬
den wahrend 73,000 Mann ihrer Streitkräfte, nämlich die
Armee Jourdans mit 38,000, die Maffcnas mit 30,000
und die Brigade DessaluS mit 5000 Mann, im Kontakt
mit 148,000 Mann der östreichischen Streitkräfte waren,
nämlich der Armee des Erzherzogs mit 76,000, des
Korps Hotzes mit 24,000 und der Armee BcllegardeS
mit 60,000 Mann, — sie sind ihnen geworden unter dem