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Folge des nachtheiligen Gefechts, welches Jourdan den
18. bei Osterach hatte, den Befehl erhalten nicht weiter
vorzudringen.
So hatte alfo dieser Angriff der Franzosen auf das
Inn- und Münsterthal einen Erfolg viel besserer Art als
ste ihn erwartet und sich vorgcfetzt hatten. Statt der
nichtigen Besetzung eines Straßen- und Gebirgöknotens,
den ste in Folge der allgemeinen Verhältnisse nothwendig
wieder verlassen mußten, hatten sie ein östreichifchcs Korps
von ähnlicher Stärke wie das im Rheinthale abermals
ganz vernichtet, ein anderes geschlagen und auf diese
Weife mit vielleicht 15,000 Mann innerhalb wenig Tagen
25 Geschütze erobert und zwischen 10- bis 12,000 Ge¬
fangene gemacht.
Daß dieses glänzende Resultat hier noch weniger als
im Rheinthale den strategischen Kombinationen angehört,
springt in die Augen; es ist wieder die Energie der fran¬
zösischen Feldherren, die Bravour und Unermüdlichkeit ihrer
Soldaten, die über die Verkehrtheit der östreichischen Gene¬
rale und den schlechten Geist ihrer Truppen den Sieg
davon trägt. In der That, wie viel Mühe man sich auch
giebt dieses beständige Abschnciden und Gefangennehmen
ganzer Bataillone und dieses Vernichten ganzer Korps er¬
klärlich zu machen, welches Bedürfniß man auch hat, die
Ehre der östreichischen Fahne auf diesen Punkten zu retten,
es ist nicht möglich ohne die Voraussetzung ungewöhnlicher
Fehler und Schlaffheit fertig zu werden.
§. 11.
Massen« greift die Stellung von Feldkirch vergeblich an.
Die strategische Bedeutung der in diesem Kriege so
bekannt gewordenen Stellung von Feldkirch hat drei ver-