Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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ein Drittel seiner Länder hinter sich hat. Übrigens kommt 
dabei noch der innere Werth in Betrachtung, den die Pro¬ 
vinzen in Beziehung auf den Krieg haben. 
Eben so muß der 4. Vortheil mit dem Vorschreiten 
wachsen. 
Aber es ist von diesen beiden letzten zu bemerken, 
daß ihr Einfluß auf die im Kampf begriffenen Streit¬ 
kräfte selten schnell fühlbar ist, sondern daß sie erst lang¬ 
samer auf einem Umwege wirken und daß man also um 
ihrer willen den Bogen nicht zu scharf spannen, d. h. sich 
in keine zu gefährliche Lage begeben soll. 
Der 6. Vortheil kommt wieder erst in Betracht wenn 
man schon bedeutend vorgeschritten ist und die Gestalt des 
feindlichen Landes Gelegenheit giebt, einige Provinzen von 
der Hauptmasse zu trennen, die dann wie abgebundene 
Glieder bald abzusterben pflegen. 
Von dem 6. und 7. ist es wenigstens wahrscheinlich 
daß sie mit dem Vorschreiten wachsen, wir werden übri¬ 
gens von beiden weiter unten sprechen. 
Gehen wir jetzt zu den Schwächungsursachen über. 
1. Das Belagern, Bekennen und Einschließen der Fe¬ 
stungen wird in den meisten Fallen mit dem Vorschreiten 
wachsen. Diese Schwächung allein wirkt auf den augen¬ 
blicklichen Stand der Streitkräfte so mächtig daß sie 
in dieser Beziehung leicht alle Vortheile anfwiegen kann. Frei¬ 
lich hat man in neueren Zeiten angefangen Festungen mit 
sehr wenigem Volk zu bekennen oder gar mit noch weni¬ 
gerem zu beobachten; auch muß der Feind diese Festungen 
mit Besatzungen versehen. Nichts desto weniger bleibt es 
ein wichtiges Sicherungsprinzip. Die Besatzungen bestehen 
gewöhnlich zur Hälfte aus Leuten die vorher nicht mit¬
	        
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