Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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Der Sieg entspringt in der Regel schon aus einem 
Übergewicht der Summe aller physischen und moralischen 
Kräfte, unstreitig vermehrt er dieses Übergewicht, denn 
sonst würde man ihn nicht suchen und theuec erkaufen. 
Dies thut der Sieg selbst unbedenklich, auch seine Folgen 
thun cs, aber diese nicht bis ans äußerste Ende, sondern 
meistens nur bis auf einen gewissen Punkt. Dieser Punkt 
kann sehr nahe liegen und liegt zuweilen so nahe, daß die 
ganzen Folgen der stegreichen Schlacht sich auf die Ver¬ 
mehrung der moralischen Überlegenheit beschränken können- 
Wie das zusammenhängt haben wir zu untersuchen. 
In dem Fortschreiten des kriegerischen Aktes begegnet 
die Streitkraft unaufhörlich Elementen die sie vergrößern 
und andern die sie verringern. Es kommt also auf das 
Übergewicht an. Da jede Verminderung der Kraft als 
eine Vermehrung der feindlichen anzusehcn ist, so folgt 
hieraus von selbst daß dieser doppelte Strom von Zu- und 
Abstuß beim Vorgehen wie beim Zurückgehcn stattfinde. 
Es kommt darauf an die hauptsächlichste Ursache die¬ 
ser Veränderung in dem einen Fall zu untersuchen, um 
über den andern mit entschieden zu haben. 
Beim Vorgehen sind die hauptsächlichsten Ursachen 
der Verstärkung: 
1. der Verlust welchen die feindliche Strcitkraft 
erleidet, weil er gewöhnlich größer ist als der unsrige; 
2. der Verlust welchen der Feind an tobten Streit¬ 
kräften, als: Magazinen, Depots, Brücken u. si w., er¬ 
leidet und den wir gar nicht mit ihm theilen; 
3. von dem Augenblick an wo wir das feindliche 
Gebiet betreten, der Verlust von Provinzen, folglich von 
Quellen neuer Strcitkraft;
	        
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