Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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mehr feindliche Strcitkräfte beschäftigen wird als die ihri¬ 
gen betragen. Dagegen geht aus der Natur der Sache 
hervor, daß, je mehr die Massen wachsen, dieser Vortheil 
schwindet, denn 50,000 Mann können eine mäßige Provinz 
nicht nur gegen 50,000 Mann mit Erfolg vertheidigcn, 
sondern selbst gegen eine etwas größere Zahl. Bei stärke¬ 
ren Diversionen wird also der Vortheil sehr zweifelhaft, 
und je größer sie werden, um so entschiedener müssen die 
übrigen Verhältnisse sich schon zum Vortheil der Diversion 
stellen, wenn bei dieser überhaupt etwas Gutes heraus¬ 
kommen soll. 
Diese vortheilhaften Verhältnisse können nun sein: 
a) Streitkräfte welche der Angreifende für die Di¬ 
version disponibel machen kann ohne den Hauptangriff zu 
schwächen; 
b) Punkte des Verteidigers die von großer Wich¬ 
tigkeit sind und durch die Diversion bedroht werden können; 
c) unzufriedene Unterthanen desselben; 
6) eine reiche Provinz welche beträchtliche Kriegs¬ 
mittel hergeben kann. 
Wenn eine solche Diversion unternommen werden soll, 
die, nach diesen verschiedenen Rücksichten geprüft, Erfolg 
verspricht, so wird man finden daß die Gelegenheit dazu 
nicht häufig ist. 
Aber nun kommt noch ein Hauptpunkt. Jede Diver¬ 
sion bringt den Krieg in eine Gegend, wohin er ohne sie 
nicht gekommen wäre; dadurch wird sie mehr oder weniger 
immer feindliche Streitkräfte wecken die sonst geruht hät¬ 
ten, sie wird dies aber auf eine höchst fühlbare Weife 
thun wenn der Gegner durch Milizen und Nationalbc- 
waffnungömittel zum Kriege ausgerüstet ist. Es ist ja
	        
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