Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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Gleichgewicht halten und ist man nicht eilig, so hat 
man Unrecht sich mit Anwendung der übrigen Kräfte 
zu übereilen: man ermüde den Feind mit diesem 
Gefechte so sehr als möglich. 
c) Bringt der Feind so viele Truppen ins Gefecht 
daß unsere Fcuerlinie weichen muß oder dürfen wir 
nicht langer zögern, so ziehen wir eine volle Infan¬ 
terielinie heran, die sich auf 100 bis 200 Schritte 
vom Feinde entwickelt und schießt oder auch auf ihn 
eindringt wie eö eben gehen will. 
0) Dies ist die Hauptbestimmung der Infanterie; hat 
man sich aber so tief aufgestellt daß man nun noch 
eine Infantericlinie in Kolonnen zur Reserve hat, 
so ist man auf diesem Punkte ziemlich Herr des 
Gefechtes. Diese zweite Infanterielinie muß man 
wo möglich Nur in Kolonnen zur Entscheidung ge¬ 
brauchen. 
e) Die Kavallerie halt bei dem Gefechte so nahe hin¬ 
ter den fechtenden Truppen als es ohne großen 
Verlust geschehen kann, nämlich außer dem Kar¬ 
tätsch- und Muskctenfeuer. Sie muß aber bei der 
Hand sein, damit man jeden Erfolg der sich im Ge¬ 
fecht zeigt schnell benutzen könne. 
4. Indem man diese Regeln mehr oder weniger ge¬ 
nau befolgt, behält man folgenden Grundsatz, den ich nicht 
wichtig genug darstcllen kann, im Auge: 
Seine Kräfte nicht alle mit einem Male auf gut 
Glück ins Spiel zu bringen - 
wobei man alle Mittel das Gefecht zu leiten aus den 
Händen giebt; seinen Gegner wo möglich zu ermüden mit 
wenigen Kräften und sich für den letzten entscheidenden 
Augenblick eine entscheidende Masse zu konserviren. Ist
	        
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