Volltext: Schwanenstadt - einst und jetzt

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anläßlich der Illumination zu Ehren des neu eintretenden Stadt¬ 
pfarrers Georg Huber am 19. Oktober 1895. 
Zum Schlüsse sei noch kurz des für unsere Stadt wichtigsten wirt¬ 
schaftlichen Ereignisses des 19. Jahrhunderts gedacht, der Erbauung der 
Elisabeth-Westbahn; die Strecke Linz—Salzburg wurde 1858 
bis 1862 erbaut; der Bahnhof Schwanenstadt, i. 1.1860 eröffnet und 
damit entwickelten sich für unser Städtchen ganz geänderte Verhält¬ 
nisse; der früher von Schwer- und Leichtfuhrwerken aller Art durch 
Tag und Nacht belebte Hauptplatz wurde immer ruhiger, die großen, 
früher oft überfüllten Wirtshausställe standen von nun an oft leer 
und vor und in den vielen Gasthäusern wurde es immer stiller und 
der Verdienst immer schmaler. Daher begreifen wir es, daß die Be¬ 
geisterung und das Verständnis für die Bahn anfangs sehr gering 
war und daß sich Schwanenstadt (gleichwie Vöcklabruck) damals 
sogar wehrte, Bahnknotenpunkt für die Rieder- und Gmundner- 
strecke zu werden, sodaß dann zwischen diesen beiden alten Städt¬ 
chen das kleine Dörfchen Attnang als neuer Eisenbahnort ungeahnt 
emporblühte. 
Leider kann auf die interessante Geschichte der Umgebung 
Schwanenstadts nicht näher eingegangen werden. Bekanntlich lagen in 
der Altpfarre Schwanenstadt zwei landtäfliche Herrschaften, Mitterberg 
bei Rüstorf und Mindern bei Desselbrunn. 
Mitterberg wird schon i. I. 1185 genannt und war vom 
14. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts im Besitze der 
Edlen von Payß, von denen sehr schöne Grabsteine im Friedhof zu 
Rüstorf erhalten sind; wahrscheinlich erbauten die Payssen auch die 
noch stehende, schöne gotische Kirche in Rüstorf. Im Jahre 1550 ge¬ 
hörte Mitterberg dem Joachim Utzinger; von 1558 bis 1617 der 
Familie Spiller, bis 1653 der Familie Fränking und ab 1653 den 
Salburgern auf Puchheim. 
Mindern wird ebenfalls schon 1185 genannt; es dürfte 
einen noch älteren Freisitz zu Viecht am Traunfall beerbt haben; 
i. I. 1379 ist ein Purkhart von Mindern, 1417 ein Hanns Freyer 
zu Mindern und i. I. 1502 ein Sigm. Moser zu Mindern beurkundet; 
1628 kaufte Herbersdorf diesen Sitz von den Pollheimern. Weiteres 
bringt über beide Freisitze Setters Schlösserwerk (ab Seite 174 und 
337, allerdings nicht ganz verläßlich).
	        
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