Volltext: Schwanenstadt - einst und jetzt

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werden sollen, damit die Kinder christlich gelernt und auferzogen 
werden. Es soll auch durch die Priester und zwei Ratsverordnete in 
der Schule monatlich mit allem Fleiß examiniert werden, wie die 
Kinder gelernt und unterrichtet werden; die sollen auch darob sein, 
daß ein Schulmeister Gott zu Lob eine feine Musica und Ordnung 
in der Kirche anrichte". 
Nach durchgeführter Gegenreformation beanspruchten die Stadt- 
pfarrer das Anstellungsrecht über das Schulpersonal; nach wiederholten 
Streitigkeiten wurde durch Verträge von 1691, 1726 und 1731 fest¬ 
gelegt, daß alle Anstellungen und Kündigungen einvernehmlich zwi¬ 
schen der Herrschaft und dem Pfarrer erfolgen sollten und so blieb 
es auch bis 1848 und der Stadtrat war auf die Schulbefetzung ziem¬ 
lich einflußlos. 
Das erste Schulhaus stand jedenfalls in der Nähe der 
Kirche, vielleicht am Platze des späteren Kantnerhauses, das ursprüng¬ 
lich im Besitze eines Schwanenstädter Kantors (- Schulgehilfe und 
Kirchensänger) gewesen sein dürfte und dann als Schule verwendet 
wurde. Vielleicht war das älteste Schulhaus mit dem um 1624 abge¬ 
brannten Mesnerhaus zugrunde gegangen. Abermals wurde das Schul¬ 
haus das nahe an der nordwestlichen Ecke des Kirchturmes stand, 
durch den großen Brand i. I. 1814 zerstört und nicht mehr aufgebaut. 
Ein selbständiges Schulhaus (heute Kath. Vereinshaus Nr. 1) erhielt 
Schwanenstadt erst wieder i. I. 1825; dieses wurde 1847 umgebaut 
und um ein Stockwerk erhöht; es bot aber wieder nur für vier Klaffen 
Raum, sodass es 1880 neuerlich erweitert werden mußte und blieb so, 
allerdings nach wie vor unzulänglich, als Schulhaus in Verwendung 
bis zur endlichen Eröffnung des großen modernen Schulgebäudes 
i. I. 1916. 
Namen von Lehrpersonen sind infolge der Vernichtung 
der Pfarrmatrifen und meisten Ortsarchivalien durch wiederholte ver¬ 
heerende Brände erst feit der Mitte des 18. Jahrhunderts überliefert; 
damals war ein gewisser Mülltaler Stadtschulmeister; feit 1762 ist 
Joses Tauberl als Stadtfchulmeister beurkundet, aber dieser vertauschte 
1766 die Schulmeisteret mit dem besser besoldeten Stadtpsarrorganisten- 
amt. AIs Schulmeister wurde nun Franz Karl Süßmayr aufgenommen, 
der schon unter Mülltaler als Lehrgehilfe in Schwanenstadt gedient 
hatte und der nach dem Tode dieses Schulmeisters auch eine Zeit lang
	        
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