Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Vertrag Zur Geschichte -er flltpsarre 
Schwanenstadt. 
Von 
ftitton Ziegler. 
L Dis zur Reformotrons^eit. 
irche und Pfarre Schwanenstadt sind uralt, wasnschon der alt¬ 
deutsche Kirchenpatron St. Michael andeutet und was wir auch 
aus dem ursprünglich viel größeren Pfarrsprengel der Altpfarre 
Schwans rückschließen können. Die Michaelskirchen (so z. B. auch Mondsee, 
Leonding u. a.) gehören ja neben den Marien- und Martinskirchen 
zu den ältesten des Landes. Tatsächlich wird schon in den ältesten 
Necrologien (Totenbüchern) der salzburgischen Stifte St. Peter und 
Nonnberg ein Priester Ernsto von Swans erwähnt, der im zehnten 
oder elften Jahrhundert gelebt haben dürfte und aus Schwanenstadt 
stammte oder hier als Seelsorger gewirkt hatte. 
Die Altpfarre Swans stand gleichwie die beiden anderen 
Stammpfarren des östlichen Hausruckvorgeländes Atzbach und Gaf- 
poltshofen zur Hälfte unter der Vogtei der Herrschaft Wolfsegg, zur 
Hälfte unter der Vogtei der Herrschaft Starhemberg bei Haag. 
Die Vermutung Sekkers, daß Schwans ursprünglich zur Salz¬ 
burger Diözese gehörte, ist wohl nicht haltbar; denn die Vogteiherr¬ 
schaft Wolfsegg wurde selbst erst später, vermutlich erst im 13. Jahr¬ 
hundert ein Salzburger Lehen und zudem stand ja nur ein Teil der 
Pfarre Schwans, nämlich das westliche Pfarrgebiet unter Wolfsegg, 
der größere südliche und östliche Teil der Psarre aber unter der 
passauischeu Herrschaft Starhemberg. Schwans gehörte wohl feit jeher 
Sur Diözese Passau. 
Die Altpfarre Schwanenstadt erstreckte sich neben dem heutigen 
Pfarrgebiete auch auf die Sprengel der nunmehrigen Pfarren 
üstorf und Desselbrunn. Diese gleichfalls sehr alten, ehemaligen