Volltext: Schwanenstadt - einst und jetzt

Schwunenstudts tzeimsuchungen 
In ^riegszeiten- 
von 
ftnton Ziegler. 
chwanenstadts Lage an der alten Reichsstraße und nahe der 
alten Landesgrenze gegen Bayern war zwar für den Handel 
und Verkehr sehr günstig, wurde aber dem Orte auch wiederholt 
verhängnisvoll, indem dieser günstige Straßen-- und Grenzpunkt oft 
Lagerplatz oder Angriffspunkt für militärische Aktionen wurde. 
Schon unter den heftigen und grausamen Grenzfehden der 
Habsburger mit den bayrischen Landesfürsten im 13. und auch noch im 
14. Jahrhunderte dürfte Schwans gleich nach den Nachbarorten ziemlich 
mitgenommen worden sein; denn wenn wir hören, daß Ort und Kloster 
Lambach um 1230 anläßlich der bayerischen Einfälle verwüstet und 
niedergebrannt wurden, oder daß Vöcklabruck im 14. Jahrhundert unter 
Albrecht III. durch Kriegsschäden schwer zu leiden hatte, so darf fast mit 
Sicherheit angenommen werden, daß auch Schwans jedesmal nicht heil 
davon kam, sondern sein Maß zugeteilt erhielt, entweder von den 
Feinden oder aber von den „Freunden", die ja im eigenen Lande 
vielfach nicht weniger hausten wie im Feindeslande. 
Sichere Nachrichten von Schwanenstadts Anteil an kriegerischen 
Ereignissen haben wir allerdings erst aus der Zeit der oberösterreichischen 
Bauernaufstände. Damals traten die protestantischen Schwanser Bürger 
vielfach offen auf die Seite der rebellierenden Bauern. 
Schon im zweiten Bauernaufstand (1594—1597) tat sich 
i. I. 1597 der Schwanser Bürger Wolf Bruckner als ein Anführer 
und Haupthetzer der „Landler"-Bauern hervor und nach der Nieder¬ 
werfung des Aufstandes wurde am 7. Dezember 1597 auch auf dem 
Hauptplatze von Schwans ein (vermutlich hieher zuständiger) Rebell, 
namens Benedikt Setzer von den kaiserlichen Soldaten unter Zinzen- 
dorss Kommando aufgehängt. Daß die Soldateska der Strafkompagnie 
auch mit der bauernfreundlichen Bürgerschaft nicht glimpflich umging, 
kann man sich leicht ausmalen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.