Volltext: Schwanenstadt - einst und jetzt

Der fund von Schwonenstadt. 
Nach einer ytichmtMirag des Direktors -es o.ö. Landesmuseums 
Dr. Hermann Ubcll in Linz ). 
Festschrift muß natürlich auch jenes einzigartigen Hausrat- 
funbes gedenken, der seinerzeit Schwanenstabt in ben Museums- 
^^Wunb Sammlerkreisen von fast ganz Europa unb teilweise sogar 
in Amerika bekannt machte. 
Wir bringen bie Bedeutung biefcs Fundes wohl am besten zur 
Geltung, wenn wir (allerdings gekürzt unb mit einigen Anbetungen) 
der treffenben Würbigung bes hervorragenden Kunstfachmannes Dr. 
Ubell folgen: 
Am 15. Juni bes Jahres 1907 stießen bie Arbeiter bes Kauf¬ 
mannes Anton Hager bei ber Adoptierung einer alten Rumpelkammer 
zu einem Badezimmer auf eine Holzverschalung, die im ersten Moment 
für eine vermauerte Bretterwand gehalten wurde. Alsbald stellte sich 
ober heraus, daß man es mit bem Deckel einer hölzernen Kiste zu 
tun hatte, bie in Leinensäcke eingewickelt auf einer Mauerbank stand. 
Als der herbeigeeilte Hausbesitzer die Truhe öffnete, blinkte ihm zuerst 
ber weiße Glanz schöner alter Krüge aus Edelzinn entgegen. Dann 
kamen mit Silber-- unb Golbmiinzen gefüllte Lebersäckchen, in einer 
kleineren Truhe verpackte (Mbfchmiebearbeiten, eine große Menge von 
Bett-- Tisch-- unb Leibwäsche, irbenes Geschirr unb anberer alter Haus¬ 
rat zum Vorschein. 
Glücklicherweise waren schon am ersten Tage, von ber politi¬ 
schen Behorbe verstänbigt, Sachverstänbige zur Stelle, bie ben glücklichen 
Finder darüber belehrten, daß es in feinem eigensten Interesse gelegen 
fei, den merktvürbigen Fund vor Zersplitterung zu bewahren unb 
glücklicherweise blieb trotz vieler auswärtiger unb fremblänbifchet In¬ 
teressenten biefer prachtvolle Funb unserem Heimatlande erhalten, indem 
Herr Hager ben ganzen Funb schließlich für 15.500 K bem Museum 
in Linz überließ. 
’) In der Vierteljahrschrist „Werke der Volkskunst" Band 1, Heft 3, 
Wren 1914. Diese mit 13 schönen Abbildungen versehene Abhandlung ist aber auch 
als Separatabdruck erschienen. Der Nachdruck erfolgt mit liebenswürdiger Erlaubnis 
des Herrn Direktors Dr. Ubell.
	        
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