Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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Drcizehtes Kapitel. 
Q. u a r t i e r e. 
In der neuern Kriegskunst sind die Ouartiere wie¬ 
der unentbehrlich geworden, weil weder Zelte noch ein voll¬ 
ständiges Fuhrwesen das Heer unabhängig machen. Hüt¬ 
ten- und Freilager (sogenannte Bivouakö) wie weit sic auch 
getrieben werden, können doch nicht die gewöhnliche Art 
sein das Heer zu bergen, ohne daß, nach Maaßgabe deö 
Klima'ö, bald früher bald später Krankheiten überhand 
nehmen, und die Kräfte desselben vor der Zeit erschöpfen. 
Der Feldzug in Rußland, vom Jahr 1812, ist einer der 
wenigen, wo in einem sehr rauhen Klima die Truppen, 
während der ganzen 6 Monat seiner Dauer, fast gar nicht 
in Quartiere gelegt worden sind. Welches sind aber auch 
die Folgen dieser Anstrengung gewesen, die man eine Ex¬ 
travaganz nennen müßte, wenn nicht diese Benennung noch 
viel mehr der politischen Idee deö Unternehmens angehörte. 
Zwei Dinge verhindern das Beziehen von Quartieren: 
die Nähe deö Feindes und die Schnelligkeit der Bewegung. 
Darum werden sie verlassen, sobald die Entscheidung na¬ 
het, und können nicht eher wieder bezogen werden, bis diese 
Entscheidung vollendet ist. 
In den neuern Kriegen, d. h. in allen Feldzügen die 
wir seit 25 Jahren vor Augen haben, hat das kriegerische 
Element mit seiner ganzen Energie gewirkt. Es ist darin, 
in Rücksicht auf Thätigkeit und Kraftanstrengung, meistens 
geschehen was überhaupt möglich war; alle diese Feldzüge 
sind aber nur von kurzer Dauer gewesen, sie haben selten 
ein halbes Jahr, meistens nur einige Monate gebraucht
	        
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