30
Von der andern Seite darf man aber die Anzahl
der Theile nicht zu groß werden lassen/ wenn nicht Unord-
nungen die Folge sein sollen. Es ist schon schwer von
einem Armeehauptquartier aus acht Theile zu leiten ,und
höher wie zehn kann man die Zahl nicht wohl gehen las¬
sen- Bei einer Division aber/ wo die Mittel die Befehle
in Wirksamkeit zu setzen ,viel geringer sind/ müssen die
kleinern Normalzahlen vier höchstens fünf als die passen¬
deren artgesehen werden.
Reicht man mit diesen Faktoren fünf und zehn nicht
auS/ d- h. würden die Brigaden zu stark/ so müßten Korpö-
kommandoö eingeschoben werden; man muß aber bedenken/
daß dadurch eine neue Potenz entsteht/ welche alle übri¬
gen Faktoren auf einmal sehr herunter setzt.
Was ist denn nun aber eine zu starke Brigade? Die
Gewohnheit ist sie zwischen 2 und 5000 Mann zu ma¬
chen; und zwei Gründe scheinen diese letztere Grenze ei¬
nigermaßen zu bewachen/ der erste/ daß man sich eine
Brigade als eine Abtheilung denkt/ die von einem Manne
unmittelbar/ nämlich durch den Bereich seiner Stimme
geführt werden könne, zweitens, daß man eine größere In-
fantericmasse nicht ohne Artillerie lassen will, und durch
diese erste Waffenvcrbindung von selbst eine besondere Ab-
thcilung erhalt.
Wir wollen uns in diesen taktischen Spitzfindigkeiten
nicht verlieren, und wollen uns auch nicht auf die Streit¬
fragen einlassen, wann und in welchen Verhältnissen die
Verbindung aller drei Waffen statt haben soll, ob bei Di¬
visionen, die 8 bis 12,000 Mann, oder bei Korps, die
20 — 30,000 sind. Nur die Behauptung werden die ent¬
schiedensten Gegner dieser Verbindung nicht verargen, daß
nur diese Verbindung die Selbstständigkeit einer