Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

370 
1. weil die Kräfte dadurch mehr vcrtheilt werden, bas 
Ausammenhäufcn derselben auf einen Punkt aber 
gerade eine Hauptschwierigkeit für den Angreifen¬ 
den ist; 
2. weil der Gegner in den Vortheil der inner» Linie 
kommt, mehr als wir vereinigt ist und folglich auf 
einzelnen Punkten um so überlegener sein kann. Nun 
ist freilich diese Überlegenheit bei einem System we¬ 
niger zu fürchten was vor der Hand immer im Aus¬ 
weichen besteht, allein immer ist die Bedingung dieses 
Ausweichenö dem Gegner furchtbar zu bleiben, nicht 
von ihm zu Paaren getrieben zu werden; das könnte 
aber eintrcten. Ferner ist die Bedingung dieses Rück¬ 
zugs nach und nach bei der Hauptmacht zu einer Über¬ 
legenheit zu kommen, um die Entscheidung geben zu 
können, welches aber bei der Theilung der Kräfte un¬ 
gewiß bleiben würde. 
3. Weil überhaupt das konzentrische Wirken auf den 
Feind dem Schwächer« nicht ziemt; 
4. weil durch eine solche Stellung der Kräfte ein Theil 
der feindlichen Schwäche ganz eliminirt wird. 
Die Hauptschwachen eines weit vorgehenden Angriffs 
sind nämlich: die langen Verbindungslinien, die offenen 
strategischen Flanken. Durch die exzentrische Form des 
Rückzugs wird der Angrcifende genöthigt einen Theil sei¬ 
ner Macht nach der Seite Front machen zu lassen, und 
dieser Theil, welcher eigentlich nur bestimmt sein sollte 
unsere ihm entgegenstehende Streitkraft zu neutralistren, 
thut gewissermaßen nebenher noch etwas Anders, nämlich 
einen Theil der Verbindungslinie zu schützen. 
Für die bloße strategische Wirkung des Rückzugs also 
ist die exzentrische Form nicht vorteilhaft; soll sie aber