Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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Land eine gute Übersicht gewahrt, wahrend er selbst stets 
wie in die dunkelste Nacht gehüllt bleibt, so wird man 
begreifen, wie jedes Gebirge für den, welcher es nicht 
inne hat und doch damit in Berührung kommt, immer wie ein 
unversiegbarer Quell nachtheiliger Einflüsse, wie eine ver¬ 
hüllte Werkstätte feindlicher Kräfte zu betrachten ist, und 
daß dies am meisten der Fall fein wird, wenn das Ge¬ 
birge vom Gegner nicht allein besetzt, sondern auch ihm 
zugehörig ist. Die kleinsten Haufen verwegener Partisane 
finden in ihm Zuflucht, wenn sie verfolgt werden, und kön¬ 
nen dann ungestraft an einem andern Punkt wieder her¬ 
vorbrechen, die stärksten Kolonnen können sich in ihm un- * 
bemerkt vorschieben, und immer müssen sich unsere Streit¬ 
kräfte in einer merklichen Entfernung von ihm halten, wenn 
sie nicht in den Bereich seines dominirenden Einflusses 
gerathen und in einen ungleichen Kampf eingchen wollen 
von Anfällen und Stößen, die sie nicht erwiedern können. 
Auf diese Weise übt jedes Gebirge bis auf eine ge¬ 
wisse Entfernung einen regelmäßigen Einfluß auf die 
niedriger liegende Gegend aus. Ob dieser Einfluß augen¬ 
blicklich, zum Beispiel in einer Schlacht, wirksam sein kann 
(die Schlacht von Maltsch am Rhein 1796), oder erst 
nach geraumer Zeit gegen die Verbindungslinien, hängt 
von den räumlichen Verhältnissen ab; ob er durch Das, 
was im Thale oder der Ebene Entscheidendes geschieht, 
mitüberwältigt und fortgerissen werden kann oder nicht, 
hängt von den Verhältnissen der Streitkräfte ab. 
Bonaparte ist 1805 und 1809 nach Wien gezogen, 
ohne sich viel um Tyrol zu bekümmern; Moreau aber hat 
1796 Schwaben verlassen müssen, hauptsächlich, weil er 
der höher» Gegenden nicht Herr war und zu viel Kräfte 
auf ihre Beobachtung verwenden mußte. In Feldzügen, 
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