Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

18 
ihn immer unter den Augen zu haben; keine schnellen, noch 
weniger übereilte Bewegungen, überall ein langsames Hin¬ 
schieben gut gesammelter Massen; Vorliebe zur Vertheidi- 
gung und zur durchschnittenen Gegend, und, wo der An¬ 
griff sein muß, die kürzeste Richtung auf den Schwer¬ 
punkt der feindlichen Armee, sind die natürlichen Tenden¬ 
zen in diesem Falle. 
Diese verschiedenen Richtungen, welche die Kriegsart 
nach einer vorherrschenden Waffe annimmt, werden selten 
so umfassend und durchgreifend sein, daß sie allein oder 
vorzüglich die Richtung des ganzen Unternehmens abgcben. 
Ob man den strategischen Angriff oder die Vertheidigung, 
dieses oder jenes Kriegstheater, eine Hauptschlacht oder 
eins der andern Zerstörungsmittel wählen soll, wird wohl 
durch andere wesentlichere Umstände bestimmt werden, we¬ 
nigstens ist sehr zu befürchten, daß, wenn dies nicht der 
Fall fein sollte, man eine Nebensache für die Hauptsache 
genommen hatte. Aber auch wenn dem so ist, wenn die 
Hauptfragen bereits aus andern Gründen entschieden wor¬ 
den sind, bleibt immer noch ein gewisser Spielraum für 
den Einfluß der vorherrschenden Waffenart, denn man 
kann im Angriff vorsichtig und methodisch, in der Verthei¬ 
digung kühn und unternehmend sein u. s. w. durch alle ver¬ 
schiedenen Stationen und Nüancen des kriegerischen Lebens. 
Umgekehrt kann die Natur des Krieges auf das Vcr- 
haltniß der Waffen einen merklichen Einfluß haben. 
Erstens: Ein auf Landwehr und Landsturm gestütz¬ 
ter Volkskrieg muß natürlich eine große Menge Fußvolk 
aufstellen; denn in einem solchen fehlt eö mehr an Aus- 
rüstungömitteln als an Menschen, und da die Ausrüstung 
ohnehin dabei noch auf das Allernothwcndigste beschrankt 
wird, so kann man leicht denken, daß für eine Batterie
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.