Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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Zehntes Kapitel. 
Festungen. 
Früher und bis zur Zeit der großen stehenden Heere 
herunter waren Festungen, d- i. Schlösser und befestigte 
Städte, nur zum Schutz ihrer Einwohner da. Der Edel¬ 
mann, wenn er sich von allen Seiten bedrängt sah, rettete 
sich in sein Schloß, um Zeit zu gewinnen, einen bessern 
Augenblick abzuwarten; die Städte suchten durch ihre Be¬ 
festigungen die vorüberziehende Wetterwolke des Krieges 
von sich abzuhalten. Bei dieser einfachsten und natür¬ 
lichsten Bestimmung der Befestigungen ist es nicht ge¬ 
blieben ; die Beziehungen, welche ein solcher Punkt zum' 
ganzen Lande und wieder zu dem Kriegsvolk hatte, 
welches sich im Lande hier und dort bekämpfte, gaben 
den befestigten Punkten bald eine erweiterte Wichtigkeit, 
eine Bedeutung, die sich außerhalb ihrer Mauern erstreckte, 
zur Einnahme oder Behauptung des Landes, zum glück¬ 
lichen oder unglücklichen Ausgang des ganzen Kampfes 
beitrug, und auf diese Weife selbst ein Mittel wurde, den 
Krieg mehr zu einem zusammenhängenden Ganzen zu ver¬ 
binden. So haben die Festungen ihre strategische Bedeu¬ 
tung bekommen, die eine Zeitlang für so wichtig angese¬ 
hen wurde, daß sie die Grundlinien zu den Feldzugsplanen 
abgab, die mehr darauf gerichtet waren, eine oder ein Paar 
Festungen zu erobern, als die feindliche Streitkraft zu ver¬ 
nichten- Man kehrte zu der Veranlassung dieser Bedeu¬ 
tung zurück, nämlich zu den Beziehungen, welche ein 
befestigter Punkt zur Gegend und zum Heere hat, und 
glaubte nun in der Bestimmung der zu befestigenden
	        
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