Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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führung ist; es sind die Nachrichten. Nicht sowohl die 
einzelnen großen, wichtigen Kundschaftcrnachrichtcn, als die 
unzählige Maße von kleinen Berührungen, in welche der 
tägliche Dienst eines Heeres mit der Ungewißheit tritt und 
wo das Vcrständniß mit den Einwohnern den Verrheidi- 
gcrn eine allgemeine Überlegenheit giebt. Die kleinste Pa¬ 
trouille, jede Feld- und Schildwache, jeder versendete Offizier 
sind mit ihren Bedürfnissen um Nachrichten über Feind, 
Freund und Gegner an den Landesbewohner verwiesen. 
Steigt man nun von diesen ganz allgemeinen nie 
ausblcibenden Beziehungen zu den besonder« Fällen auf, 
wo das Land anfängt an dem Kampfe selbst Theil zu neh¬ 
men, und bis zu dem höchsten Grad derselben, wo es, wie 
in Spanien, durch einen Volkskrieg diesen Kampf, der 
Hauptsache nach, selbst führt: so begreift man, daß hier 
nicht bloß eine Steigerung des Volksbcistandcö, sondern 
eine wahrhaft neue Potenz entsteht, und daß wir also 
4. die Volksbewaffnung oder den Landsturm als 
ein eigenthümliches Mittel der Verteidigung anführcn 
können. 
5. Endlich dürfen wir noch die Bundesgenossen 
als die letzte Stütze des Vertheidigerö nennen. Die gewöhn¬ 
lichen, welche der Angreifende auch hat, können wir hier¬ 
mit natürlich nicht meinen, sondern diejenigen, welche bei 
der Erhaltung eines Landes wesentlich betheiligt sind. 
Wenn wir nämlich die Staatcnrepublik deö heutigen Europa 
im Auge haben, so finden wir, um nicht von einem syste¬ 
matisch geregelten Gleichgewicht der Macht und der In¬ 
teressen zu reden, wie es nicht vorhanden und darum oft 
und mit Recht bestritten worden ist, doch unstreitig, daß 
sich die großen und kleinen Staats- und Volksintercßcn 
auf die mannigfaltigste und veränderlichste Weift durch¬
	        
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