Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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mußte cs mit ihrem Unterhalt nehmen- Hatte man die 
Stände gegen Geldentschädigung von dem Erstercn entbun¬ 
den, so konnte man- ihnen das Letztere nicht auf einem so 
kurzen Umwege wieder aufbürden. Das Kabinet, der 
Schatz mußte also für den Unterhalt des Heeres Sorge 
tragen/ und durfte cö im eigenen Lande nicht auf Unkosten 
desselben leben lassen- Die Regierungen mußten also auch 
den Unterhalt der Streitkräfte ganz als ihre eigene Sache 
anschen- Auf diese Weise wurde der Unterhalt auf eine 
doppelte Weise schwieriger; einmal/ indem er Sache der 
Regierung wurde/ und dann/ weil die Streitkrafte immer 
im Angesicht der feindlichen bleiben sollten- 
Es wurde also nicht bloß ein selbstständiges Kriegs-. 
Volk/ sondern auch eine selbstständige Einrichtung seiner 
Ernährung geschaffen/ und so weit auögebildet/ als es nur 
immer gehen wollte. 
Es wurden nicht bloß die Vorräthe zum Unterhalt/ 
entweder durch Geld oder Dominiallieferungen/ also von 
entlegenen Punkte«/ herbeigeschafft und in Magazinen auf¬ 
gehäuft/ sondern auch von diesen zu den Truppen/ vermit¬ 
telst eines eigenen Fuhrwesens/ hingcsthafft/ in ihrer Nähe 
vermittelst eigener Bäckerei verbacke«/ und dann wieder 
vermitelst eines andern/ den Truppen zuletzt selbst beigegc- 
benen Fuhrwesens/ von diesen abgeholt. Wir werfen einen 
Blick auf dieses System/ nicht bloß weil es die Eigen- 
thümlichkeit der Kriege erklärt/ in welchen eö bestanden 
hat/ sondern weil es nie ganz aufhören kann/ und einzelne 
Bestandtheile desselben immer wieder Vorkommen werden- 
So strebte also die Kriegseinrichtung dahin/ immer 
unabhängiger von Volk und Land zu werden- 
Die Folge war/ daß der Krieg auf diese Weise zwar 
regelmäßiger/ zusammenhängender dem kriegrischcn/ d- h. dem 
poli-
	        
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