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Kriegsmitteln wird auf mit Eisen beschlagenen Fuhrwerken, Auto⸗
mobilen und mit der Eisenbahn bewerkstelligt. Im Herbst 1917 ist
bekannt geworden, daß in den drei ersten Kriegsjahren trotz der Er⸗
oberung von viel' feindlichem Eisenbahnmaterial nicht weniger als
90 o00o Eisenbahnwagen und 4000 Lokomotiven neu gebaut und
in Dienst gestellt wurden. Man denke ferner an die Eisens und
Stahlmengen, welche die Ausdehnung unseres Eisenbahnnetzes infolge
des Vorrückens unseres Heeres kostete, schließlich noch an die Unmenge,
welche unsere Rüstung zur See verschlinggt.
Ein Großkampftag der vorsährigen Flandern—
schlachten hat uns in24 Stunden wohl mehr Eisen
ais der ganze 70er Krieg gekostet. In den neun
Monaten des damaligen Kampfes sollen auf deutscher Seite von der
schweren Artillerie 320 000 Granaten und von der Feldartillerie
338 000 Geschosse verbraucht worden sein. Was den Gesamtverbrauch
anlangt, so habe ich berechnet, daß schon in den ersten 40 Monaten dieses
Krieges etwa 50 Milliarden Kilogramm Eisen und Stahl seitens der
Mittelmächte für kriegs⸗ und kriegswirtschaftliche Zwecke verbraucht
worden sind. Im 45. Monat näherten wir uns schon der 60. Milliarde.
Es ist schwer, sich eine Vorstellung von dieser Menge Eisen und Stahl
zu machen. Könnte man daraus einen eisernen Ring schmieden und
ihn am Aquator um den Erdball legen, dann würde das laufende
Meter dieses eisernen Ringes nicht weniger als 30 Zentner wiegen.
Hätte man aber aus derselben Menge einen Schutzwall aus Eisen und
Stahl errichtet, um auf allen Schlachtfronten, nämlich in Frankreich
und Belgien, in Italien, Rußland und Rumänien, sowie im Balkan,
ferner in Kleinasien und Palästina, also auf einer Länge von 6000
Kilometern Schutz zu finden, so würde das laufende Meter dieses
Eisenwalls etwa 200 Zentner wiegel!
Die gewaltige, unübertreffliche Leistung unserer Eisen⸗ und Stahl—
werke wie unserer mechanischen Industrie geht seit der Sommeschlacht
1916 nahezu restlos im Bedarf unserer Kriegsführung und Kriegs-
wirtschaft auf. Werfen wir reichliche Kriegsmittel in den Kampf, dann
vernichten wir um so mehr Feinde. Den Russen, Italienern und
anderen Völkern, die nicht über genügende Eisenmengen verfügten,
kostete jeder Angriff Ströme von Blut. Daher das Hindenburg—
Programm für die Kriegsindustrie, und für die Feldschlacht
die Hindenburg-Taktik: Man schaffe genügend Waffen und
man schont das Blut unseres Volkes.
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