Volltext: Aus Deutschlands Waffenschmiede

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—DOie Kriegslteistungeh 
und Rußlands zusammengenommen nicht mehr Eisen und Stahl im 
Kriege zu schaffen vermochten, als Deutschland allein, und daß die 
österreichisch-ungarische Leistung der belgischen gleichkam. Es betrugen 
nämlich in den letzten Friedensjahren die Eisenkräfte 
in der Gewinnung von 
Flußstahl 
7780 000 t 
4420 000 t 
1500 000 t 
—QW 
71762000 
Roheisen 
10 650 000 t 
5 120 000 t 
41735 000t 
380 000 t 
20 885 000 t 
dagegen 
Deutschland allein 
Ferner verzeichnete 
Osterreich Ungarn 2680 000t2260 000t 
Belgizien 200 000t2475000 t 
Wir konnten also unseren Gegnern, was die Eisenindustrie anlangt, 
die Stange halten, vorausgesetzt, daß nicht von anderer Seite der 
Entente Hilfe zuteil wurde, und ferner vorausgesetzt, daß uns genügend 
Rohstoffe und Arbeiter zur Verfügung standen, um unsere gewaltigen 
Friedensleistungen möglichst bald wieder zu erreichen. Allein der Krieg 
hat die höchst gefährliche Schwäche, die in der weitgehenden Ab⸗ 
hängigkeit unserer Eisenindustrie von der Versorgung mit ausländischem 
Erz liegt, geoffenbart. Ein Funkspruch aus London genügte, und die 
zur See übermächtige englische Flotte sperrte unsere atlantischen Ver— 
bindungen und schnitt uns die überseeischen Zufuhren ab. — 
Daher ist die gegenwärtige Erzversorgung der deutschen Hochofen— 
werke fast ganz auf unsere heimischen Lagerstätten angewiesen, deren 
Erze viel weniger Eiseninhalt besitzen und daher minderwertiger als 
die vom Ausland bezogenen Rohstoffe sind. Unsere Werke haben 
infolgedessen in der Roheisenerzeugung nur wenig mehr als zwei Drittel 
der Friedensleistung erreichen können. Selbst dies wäre unmöglich 
gewesen, wenn die Franzosen unmittelbar nach der Kriegserklärung von 
ihrer hart an der Grenze liegenden Festung Longwy aus mit weit⸗ 
tragenden Geschützen die hochragenden und gute Zielpunkte gebenden 
ausgedehnten Schachte und Hüttenanlagen der lothringischen und 
luxemburgischen Eisenreviere hätten zusammenschießen und wenn sie 
sofort auch ihre eigenen nahe der Grenze gelegenen Berg- und Fabrik— 
anlagen hätten sprengen können. Schon in den ersten Kriegswochen 
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