Volltext: Aus Deutschlands Waffenschmiede

Deutsche Werksanlagen 
Kanäle von den Wärmespeichern aus die Heizgase zuströmen, welche das 
Eisen zum Schmelzen bringen. Auf der einen Seite des völlig ab— 
schließbaren Ofens befinden sich Türen, durch die das Schmelzgut 
eingesetzt wird, auf der gegenüberliegenden Seite ist das Stichloch 
Ein kippbarer Siemens⸗Martin⸗Stahlofen 
zum Ablassen des fertigen Stahls angebracht. Bei den älteren Anlagen 
treten die Arbeiter der Reihe nach an die Ofentür und werfen mit 
Schaufeln kleine Stücke Alteisen und Abfälle in die Glut. Es ist eine 
anstrengende Tätigkeit, die viel Schweiß kostet. In den neuzeitlich 
eingerichteten Werken dagegen wird das Einsetzen des' Schmelzgutes 
durch besondere Beschickungsmaschinen besorgt. Sie laufen auf Schienen 
oder hängen auf einer Kranbahn und nehmen in Mulden Eisenabfälle, 
Roheisen und Erze auf, führen die Mulden in den Flammenofen ein 
und entleeren sie dort einfach durch Umdrehen. 
Gegenuber der Stahlherstellung im Thomaskonverter und Siemens 
Martinofen tritt das Bessemerverfahren sowie die Tiegelstahl— 
herstellung und Elektrostahlgewinnung erheblich zurück. Ein Bessemer— 
stahlwerk unterscheidet sich, äußerlich genommen, in nichts vom Thomas— 
stahlwerk, die Einrichtungen sind dieselben. Es besteht nur der Unterschied, 
daß der Thomaskonverter mit basischen Dolomitsteinen ausgemauert 
sein muß, um mit Hilfe seines basischen Mauerwerks, dessen chemische 
Zusammensetzung auf den Schmelzvorgang einwirkt, den Phosphor 
aus dem Roheisen herauszuziehen und in der Schlacke zu binden. 
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