Volltext: Aus Deutschlands Waffenschmiede

—Deutssche Wertksanlagen 
Stabeisen, Draht usw. gebracht zu werden. Die Walzwerke mit ihren 
vielen Walzenstraßen für die verschiedenen Erzeugnisse liegen in besonders 
weiten Hallen, alle wie die Hochofen-, Stahl- und Walzwerke und 
sonstigen Gebäude, aus Eisen errichtet. Die Walzwerke erhalten nicht 
nur aus den Thomasbetrieben, sondern auch aus den seitlich davon 
liegenden Siemens-MWartin⸗Stahlwerken die glühenden Stahlblöcke. 
Die für den Siemens⸗WMartinbetrieb erforderlichen Rohstoffe, Alteisen 
und Eisenabfälle, liegen getrennt von den Eisenerzen und Brennstoffen, 
zu hohen Haufen aufgeschichtet. An die Walzwerke schließen sich ferner 
die Adjustagen, das sind Hallen für die Zurichtung der gewalzten 
Erzeugnisse, an. Dort arbeiten Richtmaschinen an den Eisenbahn— 
schienen, an den Blechen usw. Schließlich erblickt man ausgedehnte 
Lagerplätze für alle Sorten von Eisen und Stahl. Dort sind hohe 
breitspurige Hebezeuge aufgestellt, welche die Verladung der fertigen 
Waren auf die Eisenbahnwagen besorgen. Ganze Züge fahren weg, 
schwerbeladen mit fertigem Eisen und Stahltl. 
Unserem Führer glauben wir gern, wenn er betont, daß die Lösung 
der Verkehrsfrage für ein ausgedehntes Werk mit solchen Wassen 
von Gütern fast ebenso wichtig ist, wie die innere Einrichtung der ein— 
zelnen Betriebe. Es genügt nicht, daß die einzelnen Anlagen anein⸗ 
ander gereiht werden, es ist vielmehr eine wohl überlegte Einordnung 
der verschiedenen Betriebe erforderlich, damit das Ineinandergreifen 
der Werke ermöglicht wird, und selbst auf den ausgedehntesten Anlagen 
von Betrieb zu Betrieb nur mit kleinen Entfernungen zu rechnen ist. 
Dann erst entsteht ein lebensfähiger Körper. ru 
Bei dem großen Bedarf an Eisenerz und Steinkohle und dem sich 
daraus ergebenden Massengüterverkehr ist es erklärlich, daß die 
Industriellen von jeher das Bestreben verfolgen, sich durch den Erwerb 
von Kohlen- und Erzgruben in ihrer Rohstoffversorgung möglichst unab⸗— 
hängig zu machen und außerdem den Riesenverkehr im Bereich ihrer 
oft ganze Stadtgebiete umfassenden Hüttenanlagen in eigene Leitung 
zu übernehmen. In Deutschland gibt es Eisenhütten, die täglich 10 bis 
12 Millionen Kilogramm Rohstoffe, also die Last von 1000 bis 
1200 Eisenbahnwagen oder von 25 bis 30 großen Zügen, zu je 
40 Eisenbahnwagen gerechnet, verschlingen. Auf der einen Seite müssen 
diese Riesenmengen an Erzen, Koks und Kalkstein an die Hochöfen 
herangebracht werden, auf der anderen Seite aber Roheisen und Schlacke 
abgeführt werden, sei es zu den Stahlwerken, den Gießereien sowie 
Schlackenhalden, sei es zum Weiterversand im Eisenbahn⸗ oder Schiffs⸗ 
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