Volltext: Aus Deutschlands Waffenschmiede

—Die deutschen Etsen r'e vtere J 
Zollmauern von Osterreich-Ungarn und Polen abgesperrt, hatte in 
den letzten Friedenssahrzehnten keine kräftige Entwickelung der Eisen— 
industrie zugelassen. Von der deutschen Gesamterzeugung kamen auf 
Oberschlesieen 
Roheisengewinnung. .. 
Flußstahlherstellung. .. 
Leistung der Walzwerke... ...., 
Daneben gibt es nur noch ein einigermaßen zusammenhängendes 
Eisenrevter, nämlich das Stiegerland mit dem Lahnbezirk und 
Hessen⸗Nassau, ein Gebiet, dessen Entwickelung vor dem Krieg, gleich 
Oberschlesien, nicht das kraftvolle Bild zeigt, wie wir es in Rheinland— 
Westfalen, an der Saar, in Lothringen und Luxemburg finden. Im 
Siegerland, an der Lahn und in Hessen-Nassau sind wie im Süd⸗ 
westen die Erzvorkommen für den Standort der Eisenindustrie be— 
stimmend gewesen. In den Erzsorten und emengen besteht jedoch ein 
großer Unterschied. Während auf Lothringen 1913 ungefähr 809 der 
ganzen deutschen Eisenerzförderung entfallen, und während es sich dort 
um ein verhältnismäßig eisenarmes Erz handelt, findet man im Sieger— 
land nur ein kleineres Vorkommen, aber sehr wertvollen mangan 
haltigen Eisenstein und im Dillbezirk den trefflichen Roteisenstein. Die 
bekanntesten Eisenstädte sind: Eiserfeld, Geisweid, Herdorf, Kreuztal, 
Niederschelden, Oberscheld, Wehbach, Weidenau, Wissen, ferner Dillen— 
burg, Wetzlar. Der Anteil des Gebiet 
an der deutschen Roheisengewinnung betrug. 50/0 
an der deutschen Flußstahlherstellung. . 20/0 
an der Leistung der deutschen Walzwerke . 300. 
Außer diesen vier in sich abgeschlossenen bzw. zusammenhängenden 
Haupteisenrevieren gibt es noch eine ganze Anzahl verelnzelt liegender 
Eisenhüttenwerke, nämlich an der Nord- und Ostseeküste, im Harz, im 
Hannoverschen, in Thüringen und Sachsen, ferner in Bayern. Außer⸗ 
dem sind Kleinbessemereien, d. h. kleine Stahlwerke, namentlich im Kriege 
an zahlreichen anderen Orten gegründet worden, und zwar meist in 
Anlehnung an bereits bestehende Maschinenfabriken, Schiffswerften u. dgl. 
Die bedeutendsten der vereinzelt liegenden Werke sind die hannoverschen 
Eisenhütten zu Ilsede und Peine sowie die Georgsmat ienhütte, 
die sächsischen Stahlwerke zu Döhlen und Lauchhammer, fernet 
die in der bayerischen Oberpfalz zu Rosenberg gelegene Maximilians— 
hütte. Die Hochofenwerke beziehen ihr Erz aus der Nähe, während 
ihnen Kohlen und Koks aus Rheinland und Westfalen geliefert werden. 
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