Volltext: Schwimmen und Schwimmsport [219/220]

Rückengleichschlags ungemein gewinnt, Geschmeidigkeit gibt. Die 
Bewegung der Beine bringen eine mächtige Durchblutung der 
Bauchorgane mit sich, der Stoffwechsel wird reger. 
Die Anstrengung des Schwimmens als Wettkampf und 
der allseitige Druck des Wassers bürden dem Herzen eine Mehr— 
leistung auf. Wie jeder audere Muskel wird auch der Herz⸗ 
muskel durch Arbeit kräftiger. Das Herz kann aber im 
forcierten Wettkampf, und hier am leichtesten bei älteren 
Leuten, überanstrengi werden: Das gefürchtete 
Sportherz. 
Jedes Herz ist vermöge seiner Konstitution auf eine be⸗ 
stimmte Höchstleistung, die es ohne Schaden verträgt, eingestellt. 
Bei Ueberanstrengung entsteht vorerst eine zeitliche, bei fort— 
gesetzter Ueberanstrengung eine dauernde Vergrößerung, schließ— 
lich eine fettige Entartung mit Schädigung der Klappen. Die 
Beurteilung (die nur durch einen sporterfahrenen Arzt 
vorgenommen werden darf) erfordert systematische Unter— 
suchungen unmittelbar vor und nach der Sportausübung. Als 
allgemeine Richtschnur kann ungefähr gelten, daß nur diejenigen 
Herzen für die betreffende Sportart als tauglich angesehen 
werden können, die sich fünf Minuten nach Beendigung der 
Ldeistung wieder beruhigt haben. Ueber diesen Gegenstand ist 
hier deshalb etwas ausführlicher gesprochen, weil erfahrungs⸗ 
gemäß diese Umstände nur fehr selten berücksichtigt werden. 
Unregelmäßig arbeitende Herzen sind vom sportlichen Wett— 
bewerb oder auf Höchstleistung abzielendem r nene un⸗ 
bedingt auszuschließen. Wer also Sport betreibt, soll — wie 
es für die österreichischen Schwimmer obligat eingeführt ist 
(Herzstation) — regelmäßig untersucht werden, sich aber auch 
an die ärztlichen Anordnungen haltlen. 
Der Auftrieb 
läßt Körper, die leichter als das Wasser sind, „schwimmen“. Der 
menschliche Körper ist spezifisch etwas schwerer als Wasser. Er 
ist aber leichter, wenn die Lungen mit Luft gefüllt sind. Mit 
anderen Worten: Ist genügend Luft in den Lungen, so 
schwimmt jeder Mensch, auch ohne Bewegung, auf dem Wasser. 
Man versuche es nur einmal und lege fich mit ausgebreiteten 
Armen auf den Rücken ins Wasser und atme tief ein. Das 
Ausatmen muß rasch besorgt werden und das Einatmen ohne 
Pause erfolgen, damit der Körper nicht Zeit findet, während 
die Lungen luftleer sind, zu sinken. So kann jeder, so lange es 
ihn freut, liegen und in den Himmel gucken. Allerdings kommt 
er dabei nicht vom Fleck. Er schwimmt nur „statisch“, passiv (er 
glaubt zu schwimmen und er wird geschwommen). . 2*5
	        
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