Volltext: Zur Biographie Johann E. Lamprechts

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interessieren, den ersten Platz einnimmt, überaus freudig über¬ 
raschen, indem ich durch dasselbe jetzt der vielgeliebten 
Bürgerschaft so nahe zu stehen das Glück habe. Im Gefühl 
der höchsten Freude drücke ich hiemit für das mir zuteil 
gewordene Wohlwollen den innigsten Dank aus, der in der 
Tiefe meines Herzens nie erlöschen wird. Zugleich bitte ich 
aber auch, die Versicherung genehmigen zu wollen, daß 
mich der Geist stets auf jene Wege hinleiten wird, um sich 
für die erlangte große Ehre mehr und mehr würdig machen 
zu können. 
Die Worte, welche dem Ausdruck dieses ergebensten 
Dankschreibens ermangeln, werde ich als Priester mit dem 
Gebete zu ersetzen bemüht sein, daß Gott die mir so teure 
Stadt Schärding fortan schützen und segnen möge.“ 
Auch von Seite der Fachleute fehlte es nicht an aner¬ 
kennenden Worten. Gewiß wird Lamprecht berechtigte 
Freude empfunden haben, als eines Tages der Postbote ein 
kurzes Billet von dem Verfasser der Geschichte der Stadt 
Rom im Mittelalter, Ferdinand Gregorovius, in seine stille 
Behausung brachte: „Ferdinand Gregorovius erlaubt sich 
dem hochw. Pfarrer J. E. Lamprecht für die Belehrung 
freundlich zu danken, welche er hier in Schärding aus seiner 
vortrefflichen Beschreibung dieser Stadt und seines schönen 
Gebietes am Inn geschöpft hat. x) 
Seit 1860 war mancher Beitrag zur Heimatkunde ver¬ 
öffentlicht worden. Auch Lamprecht war nicht müßig ge¬ 
blieben. Er selbst schreibt darüber in der Vorrede zur 
2. Auflage: 
„Einmal mit der Geschichte des Vaterlandes sowie 
seiner engeren Heimat mit Vorliebe beschäftigt, begegneten 
ihm beim Suchen und Forschen nach neuen Quellen ver¬ 
schiedene, sehr wertvolle, auf Schärding sich beziehende 
Notizen und Daten, welche ihm als willkommene Berichti¬ 
gungen zu den im Buche bereits angeführten Tatsachen 
gelten mußten und welche mit einander in Einklang ge¬ 
bracht und zu einem harmonischen Ganzen neu verarbeitet 
werden sollten. Die beträchtliche Zahl dieser Notizen, die 
Sorge, daß diese nicht wieder verloren gingen, sondern für 
die Zukunft bewahrt blieben und verwertet würden, 
dann das günstige Urteil, welches von Seite bewährter 
Fachmänner der 1. Auflage zuteil wurde, ermunterte ihn, 
an die Verfassung und Zusammenstellung einer neuen Ge¬ 
schichte von Schärding zu gehen.“2) Die Stadtgemeinde 
Schärding übernahm die Kosten der Drucklegung, die 1889 
x) Schärding, 21. Aug. 1879. 
2) Vorrede zur 2. Auflage.
	        
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