Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

Dynamische Methode nach Bergmann 
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der Resonanzwellenlänge zugehörigen Wärmemenge Lmax (A) die den 
gesamten dielektrischen Verlusten entsprechende Verlustwärme abziehen 
können und damit die in der obigen Formel berechnete Leistung L er¬ 
mittelt haben. Einer Berechnung des mittleren Piezokoeffizienten d aus der 
Formel stände dann nichts mehr im Wege, falls man über eine Hilfs¬ 
messung mit einem Kristallpulver mit bekanntem Koeffizienten d und 
vernachlässigbaren dielektrischen Verlusten den Apparatefaktor ß be¬ 
stimmt hat. 
In der Bestimmung von ß, in der Ermittlung des dielektrischen Ver¬ 
lustanteils des Kristallpulvers und in der Unbestimmtheit des mittleren 
Koeffizienten d zu den wirklichen dik stecken daher noch Fehlerquellen, 
die eine Anwendung dieser Methode für absolute Messungen erschweren, 
einer Anwendung der Methode zum größenordnungsmäßigen Vergleich 
verschiedener Substanzen jedoch nicht hindernd im Wege stehen. 
Die Messungen haben ergeben, daß die Größen d und ß bei Variation 
der Größe des Korns für denselben Kristall sich nicht ändern. 
Dynamische Methode nach Bergmann (9, 38). 
Im Gegensatz zu Giebe und Scheibe, die die Resonanzschwingungen 
der Kristalle des Kristallgemenges mit Hilfe des reziproken Effektes er¬ 
regen, versetzt Bergmann die zu untersuchende Substanz durch mecha¬ 
nische Einwirkung in erzwungene elastische Schwingungen. Im Rhythmus 
der Schwingungen werden hierbei über den direkten Effekt (wenn vor¬ 
handen) auf dem Kristall oder auf den Kriställchen piezoelektrische 
Ladungen erzeugt, die mittels eines Verstärkers und Telephons in der 
Frequenz der äußeren einwirkenden Kraft wahrgenommen 
werden können. 
Der Kristall befindet sich bei der Untersuchung zwischen zwei Elek¬ 
troden, auf die die periodischen Druckschwankungen übertragen werden. 
Die periodischen Druckschwankungen werden in bequemer Weise mittels 
einer angeschlagenen Stimmgabel hergestellt, die mit ihrem metallischen 
Stiel als die eine Elektrode auf den Kristall aufgesetzt wird. Damit diese 
Druckschwankungen bei Untersuchung eines Einzelkristalls elektrische 
Ladungen erzeugen können, die über den Verstärker wahrnehmbar wer¬ 
den, ist es natürlich erforderlich, daß der Kristall so orientiert ist, 
daß eine seiner polaren Achsen in Richtung der Stimmgabelachse zu 
liegen kommt. 
Fig. 36 zeigt eine praktische Ausführung. Die Stimmgabel S steckt 
mit ihrem Stiel leicht verschiebbar in der Hülse H, die mit der Klemm¬ 
vorrichtung K an dem Stativ St in jeder Höhe festgestellt werden kann. 
Auf der Grundplatte G ist auf einem isolierenden Zwischenstück Z die 
ebene Metallplatte M aufgeschraubt. Vermittels der Feder F wird die 
Stimmgabel stets mit dem gleichen Druck an den Kristall gedrückt. Die 
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Scheibe, Piezoelektrizität des Quarzes
	        
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