Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

Druckkammer mit einem Druckquarz 
15 
Als piezoelektrisches Material wird der Quarz verwendet, da über 
seine piezoelektrischen Eigenschaften genaueste Messungen vorliegen. 
Seine Empfindlichkeit ist ausreichend groß, seine elektrische Leitfähigkeit 
ist verschwindend klein, seine elastischen Eigenschaften sind sehr gut; 
(näheres siehe S. 49). Von einem dynamischen Druckmesser wird verlangt, 
daß seine Eigenfrequenz um mehrere Größenordnungen höher als die 
höchste Frequenz des zu registrierenden Vorganges liegt. Tatsächlich kann 
die Eigenfrequenz der zur Verwendung kommenden Quarzplatten oder 
Quarzwürfel in die Größenordnung von 100000 Hz und mehr verlegt 
werden; Formeln über die Eigenfrequenzen 
siehe S. 99. 
Die Druckquarze werden im allgemeinen in 
gleicher Weise wie die auf S. 72 beschriebenen 
Steuerquarze in Würfel- oder Plattenform so 
aus dem Kristall herausgeschnitten, daß nach 
Fig. 14 die piezoelektrische X-Achse und die neu¬ 
trale 7-Achse des Kristalls mit den Flächennor¬ 
malen zusammenfallen. 
Die durch den Druck auf der Quarzplattenoberfläche erzeugten 
Ladungen werden durch registrierende Elektrometer, durch Kathoden¬ 
oszillographen oder durch Röhrenvoltmeter in Verbindung mit Schleifen¬ 
oszillographen gemessen. Uber das von Kluge und Linckh besonders für 
diese Zwecke entwickelte Röhrenvoltmeter siehe S. 5. 
Druckkammer mit einem Druckquarz. Normalform einer 
Druckmeßkammer (Kluge und Linckh). 
Der Aufbau der Druckkammer ist aus Fig. 15 ersichtlich. Als Druck¬ 
quarz wird ein Quarzwürfel benützt, der in der Druckkammer so angeord¬ 
net ist, daß seine neutrale 7-Achse parallel zur Druckrichtung ver¬ 
läuft, während die Elektroden auf den senkrecht zur piezoelektrischen 
X-Achse orientierten Würfelebenen aufliegen. Der zu messende Druck 
wird über eine Stahlkugel und über die aus Stahl gefertigte Druckplatte 
in Richtung der neutralen Achse auf den Quarzwürfel übertragen. Die aus 
Stahl bestehende Druckkammer besitzt eine mit Bernstein isolierte Zu¬ 
führung zu der einen Elektrode ; die zweite Elektrode steht in unmittelbarer 
Verbindung mit dem geerdeten Gehäuse. 
Die Druckkammer arbeitet in Verbindung mit dem auf S. 5 be¬ 
schriebenen Röhrenvoltmeter. Die Empfindlichkeit der gesamten Me߬ 
kammeranordnung ist durch die Druckempfindlichkeit der Druckkammer 
und durch die Ladungsempfindlichkeit des Röhrenvoltmeters gegeben. 
Die Ladungsempfindlichkeit ist von der Spannungsempfindlichkeit 
des Röhrenvoltmeters und von der Größe der zwischen Gitter und Kathode 
liegenden Kapazität abhängig. Diese Gitter-Kathodenkapazität setzt sich 
* 
i 
i 
Fig. 14. 
Druckwürfel.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.