Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

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XVII. Röntgen-Laue-Diagramme 
regt Kalkspat- und Flußspatplatten an. Ein ähnliches Verfahren wurde 
von Balamuth (298) zur Übertragung von Schwingungen auf Rochellesalz 
zur Bestimmung des Elastizitätsmoduls benützt. 
In Umkehrung dieser Verwendungsweise dienten nach Field (299) 
Quarzplättchen, die an Metallstäben angekittet waren, in Verbindung mit 
Verstärker und Kathodenstrahloszillograph zur Analyse der Kurvenform 
der Schwingungen des mittels eines Hammers angeschlagenen Metallstabes. 
Cellerier (300) schaltete Quarzlamellen als Mikrophon zum Empfang 
und zur Analyse hörbarer Töne. 
über die Verwendung von Leuchtresonatoren als Vibrationselektro¬ 
meter bei Messungen in der Wheatstone'sehen Brücke für Frequenzen 
zwischen 3,5 • 104 und 106 Hz, insbesondere zur Messung des Skin-Effektes 
an Drähten aus Eisen wird von Krüger (301) berichtet. 
Gruetzmacher (302) zeigt, daß am schwingenden Kristall Anziehungs¬ 
kräfte auftreten, die zur Konstruktion eines piezoelektrischen Relais 
ausnutzbar sind. 
XVII. Röntgen-Laue-Diagramme 
bei schwingenden Quarzplatten und Quarzstäben. 
Die Frage, ob bei piezoelektrisch schwingenden Quarzplatten oder 
Quarzstäben eine Änderung der Intensität oder Schärfe der Röntgen- 
Laue-Diagramme eintritt, ist von einer großen Anzahl von Forschern mit 
zum Teil widersprechendem Ergebnis experimentell untersucht worden. 
Die Versuchsanordnung selbst ist sehr einfach: die von der Röntgen¬ 
röhre erzeugten Strahlen durchlaufen zuerst einige Bleiblenden und treffen 
dann auf den zu elastischen Schwingungen angeregten Quarz, dessen 
Verhalten im reflektierten oder durchgehenden Röntgenlicht studiert wird. 
Bereits die ersten Versuche von Sakisaka (46), Fox und Carr (47), 
Fox und Cork (49), Fox und Fraser (279) ergaben eine Intensitätsvergröße¬ 
rung des Röntgen-Diagrammes. Abweichend hiervon findet Cork (275, 
276) nach dem Ätzen der Quarzoberfläche mit Flußsäure ein Verschwinden 
der scheinbaren Intensitätssteigerung, während Blechschmidt und Boas 
(281) überhaupt keine Intensitätsänderung beim schwingenden Quarz 
gegenüber dem ruhenden Quarz feststellen konnten. Auch ein erster 
Versuch von Colby und Harris (277) zeigt ein zweifelhaftes Resultat. 
Neuere Versuche von Fox und Fraser (280), Colby und Harris (278), 
Klauer (282) und Jauncey und Deming (283) lassen jedoch eindeutig 
erkennen, daß der elastische Schwingungszustand einer 
Quarzplatte oder eines Quarzstabes die Intensität des 
Diagrammes erhöht.
	        
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