a) Theoretische Arbeiten über die Pierce-Schaltung
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a) Theoretische Arbeiten über die Pierce-Schaltung.
Von einer größeren Anzahl von Forschern ist das Verhalten der
quarzgesteuerten Sender in den beiden Pierce-Schaltungen rechnerisch
und zumeist zugleich experimentell untersucht worden. Hierbei wurden
teils Teilprobleme, wie die Wirksamkeit zusätzlicher Rückkopplung und
die Unterdrückung von Störwellen infolge Einschaltens des Kristalles
[v. Handel (233)], die Notwendigkeit kleinen Durchgriffs der Steuerröhre
[Petrzilka und Fehr (237)], das Verhalten eines Zwischenkreissenders in
P/erc£-Schaltung [Petrzilka und Fehr (237)], teils das Gesamtproblem
des quarzgesteuerten Senders in bezug auf Frequenzbeeinflußbarkeit und
Amplitudenbilanz [Terry (230), Wright (231), Vigoureux (229), Koga (234),
Watanabe (235), Wheeler (236), Heegner (232)] behandelt.
Terry ersetzt im quarzgesteuerten Sender den Steuerquarz durch das
Ersatzschema und stellt die Differentialgleichungen für den Röhren¬
sender auf. Aus ihnen wird die Frequenz des Quarzsenders abgeleitet.
Das Verhalten des Senders in bezug auf die Frequenzkonstánz wird für
die Fälle diskutiert, daß der Anodenkreis aus einem Schwingungskreis,
merklich nur aus Induktivität oder nur aus Widerstand besteht. Terry
findet, daß zur Aufrechterhaltung einer möglichst konstanten Frequenz
der widerstandsbelastete Anodenkreis vorzuziehen ist, da bei diesem die
erzeugte Senderfrequenz sehr nahe der natürlichen Frequenz des Steuer¬
quarzes gleich ist.
Watanabe (199, 235) untersucht den Schwingleitwert des Steuer¬
quarzes, die Eigenschaften der Kristallkopplung, die P/^ra-Schaltungen,
die Quarzstabilisatoren und besonders den Einfluß des Elektrodenab¬
standes (235) auf die Frequenz — teilweise mit Hilfe des Resonanzzirkels
nach Cady — und kommt zu den auf S. 200 mitgeteilten Anregungsbe¬
dingungen.
Im gleichen Jahre veröffentlichte Vigoureux (229) eine grundlegende
Arbeit über den quarzgesteuerten Röhrensender nach Pierce. Vigoureux
geht von dem Dye'sehen Ersatzschema aus, das zwischen Anode und
Gitter bzw. Gitter und Heizfaden der Röhre eingefügt wird. Die Admit-
tanzen für die Röhrenkreise: Anode—Gitter, Gitter—Kathode und
Anodenschwingungskreis werden bestimmt und bilden zusammen mit der
gewöhnlichen Verstärkergleichung, die Durchgriff und Röhrenwiderstand
enthält, die Schwingungsgleichung (eine lineare Differentialgleichung
fünfter Ordnung), aus der unter etwas vereinfachenden Annahmen For¬
meln für die Änderung der Frequenz und zum Teil der Amplitude mit der
Änderung des Widerstandes und der Kapazität des Anodenschwingungs¬
kreises, der Gitterableitung, der Röhrenkapazitäten abgeleitet werden.
Die Formeln geben einen Anhalt für die geeignetste Dimensionierung des
Anodenschwingungskreises und für die Auswahl der Röhre. Die rechne¬
rischen Ergebnisse stehen in befriedigendem Einklang mit den Messungen.