Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

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C. Quarzgesteuerte Röhrensender 
C. Quarzgesteuerte Röhrensender. 
Cady (77) hat als erster neben der Anwendbarkeit der piezoelektrisch 
erregten Quarzstäbe als Resonatoren und Frequenznormale gezeigt, daß 
es auch möglich ist, den Quarzresonator in Verbindung mit einem Röhren¬ 
sender zu ungedämpften elastischen Schwingungen, die wiederum über den 
direkten Fiezoeffekt eine Stabilisierung der Senderschwingungen hervor¬ 
bringen, anzuregen. Er gibt Schaltungen an, in denen der Steuerquarz 
notwendiges Mittel ist, um überhaupt den Sender zu Schwingungen anzu¬ 
fachen, er gibt ferner eine Schaltung an, in welcher der Steuerquarz nur 
in einem engen Frequenzbereich eine Stabilisierung der vom Sender auch 
ohne ihn erzeugten Schwingungen verursacht. 
Auf die Methode der Frequenzstabilisierung soll im folgenden nur 
sehr kurz eingegangen werden, da sie in der Praxis eine besondere Be¬ 
deutung nicht gewonnen hat. Ihre Anwendung ist jedoch ein schöne ; 
Beispiel für das dynamische Verhalten des Quarzresonators. 
Von überragender Bedeutung für die drahtlose Praxis und das Ar¬ 
beiten mit Meßsendern in der Meßtechnik ist dagegen die Verbindung 
des Quarzresonators mit der Elektronenröhre als selbst erregter quarz¬ 
gesteuerter Sender geworden. Die Quarzsteuerung wird überall dort ge¬ 
braucht, wo es sich um die Erzeugung einer konstanten Senderfrequenz 
handelt; dies bedingt ihre Verwendung in fast allen Röhrensendern des 
Rundfunks und des Handels, denn es gibt fast keinen Frequenzbereich 
mehr, in dem nicht der Mangel an Frequenzen ein enges Zusammenrücken 
der Senderfrequenzen und damit eine hohe Frequenzkonstanz fordert. 
Es gibt aber auch keine Hilfsmittel, die auf so einfache und doch zuver¬ 
lässige Weise die Frequenzkonstanz zu erreichen gestatten, wie es mittels 
des Steuerquarzes geschieht. Viele Anwendungszwecke des Kurzwellen¬ 
senders wären ohne die Möglichkeit der Quarzsteuerung nicht denkbar. Ein 
schwerwiegender Nachteil der Quarzsteuerung ist aber die Unmöglichkeit, 
— die natürlich gerade die Verwendungsmöglichkeit als Frequenznormal 
bedingt —, Frequenzänderungen am quarzgesteuerten Sender z. B. zu 
Ausweichzwecken vornehmen zu können. Eine gewisse Aushilfe gestattet 
die Verwendung mehrerer frequenzmäßig benachbarter Steuerquarze 
oder das „Ziehen" der Steuerfrequenz im engsten Frequenzbereich. 
Letzteres nützt den, wenn auch kleinen übelstand eines quarzgesteuerten 
Senders aus, daß die von dem Steuerquarz erzeugte Frequenz in geringem 
Maße doch durch die Halterung oder die Sendergrößen mitbestimmt wird.
	        
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