Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

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XI. Induktivität, Kapazität und Widerstand 
bekannten Selbstinduktion1) Lz und einer Koppelspule L0. Als Indikator 
und Resonanzanzeiger dient ein gleichfalls mit eingeschalteter De¬ 
tektor mit Galvanometer. Es wird die Frequenz / des Quarzresonators 
ohne Lz gemessen. L0 bleibt bei dieser Messung als Koppelspule ein¬ 
geschaltet, bleibt hierbei aber ohne Einfluß auf /, da L»L0'ist. Es 
wird ferner die Frequenzerhöhung zl/gemessen, wenn Lz eingeschaltet ist. 
(Af betrug etwa 1000 Hz.) Die gesuchte Quarzresonator-Selbstinduktion 
ergibt sich zu \ fo 
L= 2 ' I/ 
Bei der Messung ist sorgfältige Abschirmung der Zusatzspule Lz nötig. 
Günther vernachlässigt bei seinem Verfahren den Einfluß von Cs. Er 
erhält bei einem handelsüblichen 78 m-QuarzL zu 0,1765 H (Meßfehler 
etwa 1 Proz.) und C zu 0,00966 /ujuF. 
Nach Messungen und Berechnungen von Cady, van Dyke und Dye 
erhält man je nach Individuum des Quarzresonators Werte, die für L in 
der Größenordnung von einigen Zehnteln bis zu einigen Hundert Henry, 
für C bei einigen Hundertsteln jlcjliF und für R zwischen einigen Hundert 
und Zehntausend Ohm liegen. Ähnliche Zahlen erhält auch Beckmann, 
welcher für Dickenschwingungen von Quarzplatten verschiedener Orien¬ 
tierung die formelmäßige Berechnung von L, C und R durchführte (111). 
Messung der Dämpfung. 
In der Praxis sind Bestimmungen des logarithmischen Dämpfungs¬ 
dekrementes wiederholt durchgeführt worden; soweit sie sich der üblichen 
Methoden der Bestimmung des Dekrementes aus der Resonanzkurve be¬ 
dienten, wurde nicht die Absorptionskurve, wie nach Fig. 61 und 62, auf¬ 
genommen. Es erwies sich weit bequemer, die Resonanzkurve nach Fig. 65 
aufzunehmen und auszuwerten. Störend wirkt hierbei die auf S. 182 
näher besprochene Tatsache, daß der Quarzresonator infolge der Kapa¬ 
zität Cs neben der eigentlichen durch L und C gebildete Serienresonanz 
noch die durch C, L und Cs gegebene Parallelresonanz aufzuweisen hat. 
Die Parallelresonanz führt bei Aufnahme der Resonanzkurve nach Fig. 65 
zu einem Absinken des Stromes infolge Anstieges des Scheinwiderstands¬ 
wertes. Um eine durch die Parallelresonanz ungestörte symmetrische 
Resonanzkurve zu bekommen, muß deshalb der Einfluß der Kapazität Cs 
kompensiert werden. 
Dies kann nach Heegner (200) durch eine geeignet geschaltete Kapa¬ 
zität gleicher Größe geschehen. Giebe und Scheibe (100) führen die Kom¬ 
pensation durch Anordnung des Quarzresonators in einer Kapazitäts¬ 
brücke durch. Fig. 138 zeigt eine Wheatstone'sehe Brücke, in deren Zwei¬ 
gen der Resonator Cq und die Abgleichkondensatoren C1} C4 und C3 
!) über die Messung von C und L durch Zuschaltung einer bekannten 
Kapazität s. Günther (306).
	        
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