152 IX. Halterung und Ausführungsformen von Steuerquarzen
eine konstante Zusatzdämpfung, während das Anliegen des Quarzes an
den seitlichen Begrenzungsflächen des Plattenhalters eine Zusatzdämpfung
variabler Größe verursacht. Bei sehr starker Anregung des Quarzes stößt
sich die Quarzplatte von den seitlichen Anliegestellen meist von selbst ab,
so daß die schädliche Zusatzdämpfung verschwindet.
Bei kreisförmigen Quarzplatten ist die seitliche Begrenzung in ein¬
facher Weise dadurch auszuführen, daß man die Scheibe in einen Ring
aus Isolationsmaterial, der einen etwas größeren lichten Durchmesser
besitzt, hineinlegt. Heaton und Lapham (194), die verschiedene Halte¬
rungsarten studierten, schlagen die Verwendung eines Pyrexglasringes vor,
der zugleich als seitliche Begrenzung und als Distanzstück für die beiden
Anregungselektroden dient. Auf Planparallelität zwischen Elektroden¬
oberflächen und Quarzoberflächen muß besonderer Wert gelegt werden,
um Abstandsänderungen zu unterdrücken.
Der Versuch, das Seitwärtsgleiten des Quarzes durch feste Ein-
spannung mittels einer Stifthalterung durchzuführen, setzt die genaue
Kenntnis der Knotenlagen voraus. Schumacher (181) zeigt an Platten, die
nicht genau in Richtung der Knotenlinie eingespannt werden, die Störung
des Schwingungsbildes und die Zunahme der Dämpfung (Fig. 146e). Heaton
und Lapham (194) empfehlen die Einpressung länglicher Quarzplatten,
die zu einer longitudinalen Querschwingung angeregt werden, längs einer
Knotenlinie zwischen einem unteren Metallsteg und einem oberen Steg,
der beweglich in der oberen Elektrode eingelassen ist und seinen Druck
durch eine Federung erhält. Nach den Erfahrungen des Verf. muß in die
gute Wirksamkeit dieser Plattenhalterung berechtigter Zweifel gesetzt
werden. Als erzielbare Frequenzkonstanz wird 3 • 10~6 angegeben.
Stifthalterung.
Rechtwinklige Quarzplatten, deren eine Kantenlänge wesentlich
länger als die andere ist und die in der longitudinalen Grundfrequenz
mit einer Knotenlinie in der Mitte angeregt werden, halten Heaton
und Lapham mittels zweier seitlicher Haltestifte, die in Vertie¬
fungen der Seitenflächen nach Fig. 118 hineinragen. Der lichte Raum
dieser Vertiefungen ist so dimensioniert, daß die Quarzplatte ungehindert
auf der unteren Auflageelektrode aufliegen kann. Die Haltestifte sollen
nur das Seitwärtsgleiten begrenzen, sie dürfen die Quarzplatte jedoch
nicht klemmen. Die erreichbare Frequenzkonstanz beträgt 3 • 10-6.
Diese Quarzplattenhalterung hat in einem quarzgesteuerten Tonfre¬
quenzgenerator von Lapham (195) Verwendung gefunden.
Kreisförmige Quarzplatten, die in der Grundfrequenz der Dicken¬
schwingung angeregt werden, haben in der Mittelebene, also gleichweit
von den beiden Kreisoberflächen entfernt, eine Knotenfläche, deren
Schnitt mit der Zylinderfläche der Kreisplatte eine ringförmige Knoten-