Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

124 VI. Quarzstäbe als piezoelektrische Resonatoren 
elektrische Erzeugung der Oberflächenladung hervor. Die von Tawil 
beobachteten Ladungen der Zylinderenden sind Induktionsladungen, 
die von der Raumladung im Innern des Quarzzylinders erzeugt werden. 
Hund und Wright (160) zeigen, daß sich Quarz¬ 
zylinder zu Drillungsschwingungen um die optische 
Achse sowohl mit der TawiVsehen Anordnung 
(Fig. 93), einer Mantelelektrode und zweier parallel 
geschalteter Stirnflächen-Elektroden, als auch mit 
der Anordnung nach Röntgen und mit eigenen abge¬ 
änderten Anordnungen anregen lassen. Sie studieren 
die Erscheinungen mit Hilfe der Leuchtmethode. 
Fi 93 Erre un Einführung einer „Strepho-Elektrizität" wird 
vorfòrillungsschwin- auc^ durch diese Versuche nicht gerechtfertigt, 
gungen um die Tawil (150, 151, 152) hält seine Ansicht auf¬ 
optische Achse. recht, insbesondere verwahrt er sich (151) gegen 
Prioritätsansprüche von Ny Tsi-Ze und Tsien 
Ling Chao, die die Erscheinungen an gedrillten Hohl-Zylindern (161—165) 
untersuchen. Auf Grund der Ergebnisse (163) an 30 Hohlzylindern, 
finden letztere, daß die Ladungen auf der inneren und äußeren Mantel¬ 
fläche entgegengesetzt einander gleich sind, daß bei Drillung im Sinne der 
optischen Rotation die äußere Belegung positiv aufgeladen wird, und daß 
die Ladung folgendem Gesetz folgt: 
Q = k ' R„ (R„ — /?,) 'G' 
worin k = 9,3 • 10~8 CGS, L die Zylinderlänge, G die tordierende Kraft 
und Ra bzw. Ri die Radien des Hohlzylinders bedeuten. 
Tawil (150) hat eine etwas andere Formel gefunden, Ny. und Tsien 
(165) vergleichen experimentell diese und die von ihnen mitgeteilte 
Formel und finden, daß durch ihre Formel das Versuchsergebnis besser 
dargestellt wird. Gibbs und Tsien (166) kommen zu dem gleichen Resultat. 
Gibbs und Tsien und Langevin und Salomon (167) haben auf Grund 
der Gleichungen VoigVs noch einmal geprüft, welche Ladungen bei einem 
Hohlzylinder, dessen Achse parallel der optischen Achse verläuft, zu er¬ 
warten sind. Sie finden auf verschiedenem Wege dasselbe, den Ergeb¬ 
nissen von Giebe und Scheibe analoge Resultat, daß eine homogene Ober¬ 
flächenladung auf dem inneren und äußeren Zylindermantel und außerdem 
eine Raumladung erregt wird. Die beiden Oberflächenladungen haben 
das entgegengestzte Vorzeichen, sie verhalten sich jedoch dem absoluten 
Betrage nach wie Ra2 zu /?¿2, den Ausgleich schafft eine durch die Raum¬ 
ladung selbst induzierte Oberflächenladung; auf der inneren wie der 
äußeren Mantel-Elektrode befindet sich daher die gleiche, durch das
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.