Ausführungsformen
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genau gleich der Resonatorfrequenz. In der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt erfolgt die Messung der Resonatorfrequenzen auf diese Weise.
Abstimmungen von Meßsendern auf die Leuchtresonatoren der ge¬
bundenen Type, die abwechselnd von zwei Beobachtern vorgenommen
wurden, zeigten, daß die so ermittelten Resonanzfrequenzen meist auf
weniger als 1 • 10~6 übereinstimmten, d.h.,dasEingabelungsverfahren
bei gebundenen Leuchtresonatoren ermöglicht eine Ab¬
stimmgenauigkeit von 0,5—1-10"6. Hieraus geht auch hervor,
daß zur Ausnützung dieser hohen Abstimmfähigkeit der Sender mit Ab¬
stimmkondensatoren versehen sein muß, die die Kapazität des Sender¬
schwingungskreises in der gleichen Größenordnung zu variieren gestatten.
Als Kopplungsspulen zwischen Sender und Resonatoren können die
üblichen käuflichen Radiospulen gebraucht werden, deren Eigenfrequenzen
etwa 10 Proz. höher als die Resonatorfrequenzen liegen sollen. Man ist
dann sicher, daß Rückwirkungen der Spule auf die Resonatorfrequenz
nicht vorhanden sind.
Ausführungsformen.
Die Resonatorform der ,,Orientierung I lose" (I, /) ist in
Fig. 81 photographiert. Das Stäbchen liegt mit einer KZ-Fläche auf einer
Elektrode auf und wird durch einige übergreifende Klammern am Herab¬
gleiten gehindert. Damit es reibungslos schwingen kann, darf das Stäbchen
nicht festgeklemmt werden; bei richtig ausgeführter Halterung hört man
es beim Schütteln leise klirren. Die zweite Elektrode, eine Drahtspitze
oder bei größerer Stablänge ein der Stabachse paralleles Drähtchen, ist
in einem Abstand von etwa 1 mm gegenüber der Mitte der freien FZ-Fläche
des Stabes angeordnet. Für Stablängen oberhalb von 2 cm, entsprechend
einer Frequenz von etwa 1,5 • 105 Hz, ist diese lose Halterung infolge zu
großer Schwingungsamplitude und damit verbundenen Anprallens des
Stabes an die Halterungsklammern weniger geeignet.
Eine Anzahl von Resonatoren I, l (s. Tab. 13) sind in der Zeit von
1926 bis 1932 regelmäßig gemessen worden. Die bei verschiedenen Zim¬
mertemperaturen gemessenen Frequenzwerte wurden auf einen Wert bei
20° C mittels der gleichfalls gemessenen Temperaturkoeffizienten redu¬
ziert. Die T.K. lagen je nach dem Dimensionsverhältnis bei Frequenzen
von 150 kHz bis 1000 kHz zwischen 0 und —20 • 10~6. Die mehrjährigen
Meßergebnisse führten bezüglich der Frequenzkonstanz zu dem Schluß,
daß die mittlere Schwankung der Resonatorfrequenzen im allgemeinen
nicht wesentlich größer als die Meßgenauigkeit war, aber in einzelnen
Fällen im Maximum etwa 1 • 10~5 erreichte.
Resonatoren I, / werden jedoch wegen ihres, den Betrag von 10 • 10~6
bis 20 • 10~6 bei hohen Frequenzwerten erreichenden Temperaturkoeffi¬
zienten mehr und mehr durch Stäbe der Form II, / verdrängt.