Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

Über die Ausdehnung der Anregungselektroden 
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Uber die Ausdehnung der Anregungselektroden. 
Die Verteilung der elastischen Spannung über die Stablänge gibt 
einen Anhalt, an welcher Stelle längs des Stabes die Anregungselektroden 
am günstigsten in bezug auf die stehende Halbwelle angeordnet werden: 
Die Lage der Elektroden relativ zum Stab wird am zweckmäßigsten so 
gewählt, daß das von den Elektroden erzeugte Feld dort seine maximale 
Intensität hat, wo die elastische Spannung längs der stehenden elasti¬ 
schen Welle am größten ist, d. i. im elastischen Spannungsbauch oder 
im Knoten der Bewegung. 
Diese Regel besagt aber auch, daß die Länge der Anregungselektroden 
bei Stäben der Orientierung I eine Halbwellenlänge nicht überschreiten 
soll, da sie sonst in den Bereich der nächstfolgenden elastischen Halbwel¬ 
lenlänge, der jedoch das entgegengesetzte Vorzeichen zukommt, hinein¬ 
ragt. Dieser, eine Halbwellenlänge übersteigende Teil der Elektrodenlänge 
wirkt, da die anregende elektrische Spannung ja immer nur gleichzeitig zum 
elastischen Spannungszustand einer positiven oder e i n e r negativen elasti¬ 
schen Halbwellenlänge phasenrichtig liegen kann, infolgedessen dämpfend 
und verringert die Amplitude der erregten elastischen Schwingung. Aus 
diesem Grunde ist mit einem Elektrodenpaar, das die gesamte Ausdehnung 
des Stabes umschließt, keine geradzahlige Dehnungsschwingung anregbar. 
Bei ungeradzahligen Eigenschwingungen ist mit einem derartigen einzigen 
Elektrodenpaar eine Anregung stets möglich; das Maximum der erreich¬ 
baren Anregbarkeit entspricht jedoch nur dem Betrag, der durch eine 
Elektrodenanordnung von einer Länge gleich A/2 erzielt wird, da sich 
die Anregung an allen Halbwellenlängen bis auf eine gegenseitig 
aufhebt. 
Da sich bei sämtlichen ungeradzahligen Eigenschwingungen stets ein 
Bauch der elastischen Spannung in der Stabmitte befindet, so ist ihre 
Anregung durch ein in der Stabmitte angebrachtes Elektrodenpaar stets 
möglich. Für die geradzahligen Eigenschwingungen muß die Lage der 
Elektroden im allgemeinen entsprechend der von Ordnungszahl zu Ord¬ 
nungszahl eintretenden Verschiebung des Spannungsmaximums jedesmal 
neu bestimmt werden. Es lassen sich trotzdem Lagen der Elektroden auf¬ 
finden, bei denen eine große Anzahl von gerad- und auch ungeradzahligen 
Eigenschwingungen (97) durch ein einziges Elektrodenpaar ohne jedes¬ 
malige Neuverschiebung angeregt werden kann, wenn in diesem Fall 
auch nicht bei jeder Eigenschwingung die Maximalamplitude erreicht wird. 
Durch Parallelschaltung mehrerer Elektrodenpaare bei Anregung 
höherer Eigenschwingungen ist eine der Zahl der Elektrodenpaare ent¬ 
sprechende verstärkte Anregung der Schwingungen möglich. Da die 
elastischen Halbwellen längs des Quarzstabes abwechselnd entgegengesetz¬ 
tes Vorzeichen haben, so müssen die Elektroden über Kreuz miteinander 
verbunden werden, wie die Fig. Ill, S. 146, für die Anregung der Eigen-
	        
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