Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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ften vier Jahrhunderte davon aufbewahrt/ beschrankt sich auf 
einen Codex/ worin zwey Verzeichnisse vorkommen. Eines 
dieser Verzeichnisse enthalt die höchst seltsamen/ jetzt ganz un 
gewohnten Nahmen jener Mönche/ welche von Arno an bis 
auf Tito gelebt. Das zweyte enthält die Verstorbenen von 
St. Rupert bis auf Tito. Nebst diesen beyden Catalogen der 
lebenden und verstorbenen Religiösen waren in diesem Codex 
noch verzeichnet alle jene Personen/ welche in die Gemein 
schaft der Brüdergebethe aufgenommen waren/ worunter Nah 
men von Königen/ Herzogen/ ihren Gemahlinnen und Kin 
dern vorkommen. Dieß ist die karge Ausbeute aus einer lan 
gen Periode des Klosters. Nun tritt aber die eigentliche Klo 
stergeschichte ins Leben/ und mit Tito beginnt für sie eine 
neue Aera. 
Tito war./ wie bereits oben berührt worden/ früher 
Probst an der Cathedral-Kirche von Salzburg; er legte aber 
seine Würde nieder/ und nahm bey St. Peter das Ordens 
kleid. Seine Tugenden/ seine eifervolle Befolgung der streng 
sten Puncte der Kloster-Disciplin zogen des Erzbischofs- Frid- 
rich/ Aufmerksamkeit auf sich / und zeigten ihm in Tito den 
Mann)/ wie er ihn zu seiner vorhabenden Klosterumstaltung 
brauchte. Er ernannte ihn zum Abte von St. Peter. Tito 
rechtfertigte des Erzbischofes Wahl durch die Sorge/ mit wel 
cher er seinen neuen schweren Pflichten oblag/ und durch die 
Einführung einer Disciplin/ wie sie die heiligen Satzungen 
der Regel heischten. Mit diesem Eifer für die Disciplin ver 
band er auch die/ besonders für die ersten Zeiten so glückliche 
Gabe/ dem Kloster Wohlthäter zu gewinnen/ die ihm um so 
nöthiger waren/ da aus der Nothwendigkeit/ in welche er sich 
versetzt sah/ das dem Kloster von Ritter Linhart geschenkte 
Gut Reit zu verpfänden/ hervorzugehen scheint/ daß das be 
stehende Vermögen des Klosters noch nicht hinreichte/ die drin 
gendsten Bedürfnisse zu decken. 
Kaiser Heinrich der Zweyte hatte dem Erzbischöfe Hart 
wik das Gut Admont im Enns-Thale geschenkt/ mit der Be- 
dingniß/ daß dieses Gut nach seinem Tode in das Eigenthum
	        
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