Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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zu begegnen gesucht/ konnte aber nicht ganz zum Ziele kom 
men. Unter dem schwachen/ zu gutmüthigen Egilolph brach das 
Sittenverderben vollends alle Schranken, und die Geistlich 
keit schämte sich nicht mit der Welt in derVerderbtheit zu wett 
eifern. Um dem verderblichen Umsichgreifen der schamlosesten 
Zügellosigkeit ein Ziel zu setzen/ vielleicht auch um seinem 
Stuhle wieder die Vorrechte des alten Lorchs zuzuwenden/ 
fand sich Gerard Bischof von Paffau bewogen/ nach Rom zu 
gehen/ da persönlich vor Papst Leo dem Siebenten Klage zu 
führen/ Egitolphs Unthätigkeit/ Saumseligkeit und gänzliche 
Untüchtigkeit darzustellen/ und ihm den tiefen Verfall derKir- 
chen-Disciplin in hem Erzbisthume Salzburg zur Last zu legen. 
Auf Gerards Anklage erließ der Papst ein Breve/ kraft wel 
chem er dem bischöflichen Stuhle von Paffau die Jurisdictions- 
Rechte überPanonien und das angränzende Gebieth übertrug/ 
und dem Egilolph und den übrigen Bischöfen befahl/ dem Bi 
schöfe Gerard Folge zu leisten/ und ihn in seinen Bemühun 
gen/ die Kirchen-Disciplin zu verbessern/ nach allen Kräften zu 
unterstützen. — So schwach und nachgiebig Egilolph im Gan 
zen dargestellt wird, so entwickelte er doch in diesem Falle so 
viel Festigkeit und'Energie/ welche sattsam zeigen/ daß er 
glaubte/ der Würde seiner Kirche/ der Ehre des Palliums und 
seinen Jurisdictions-Rechten nichts vergeben zu dürfen. Zwar 
von bosewilligen Menschen verfolgt/ von Kummer gebeugt/ 
und von Sorgen dem Grabe zugeführt/ vermochte er selbst 
nicht/ sich den Anmaßungen und Eingriffen des Bischofs von 
Passau mit Kraft zu widersetzen; aber er hinterließ es seinen 
Nachfolgern/ als ein Erbe/ die Würde und die Rechte der 
Kirche Juvavia muthig zu verfechten. Er starb im Jahre 940. 
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X. ek X X. 
940 — 968, 
Das Leben Herolds ist eine von jenen Warnungstafeln/
	        
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