Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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gärn in ein Bündniß getreten, sich den allgemeinen Haß zu 
gezogen, und jetzt, um dem über ihn Hangenden Gewitter 
zu entgehen, nach Salzburg geflüchtet, sprach der König die 
Acht, und setzte über Bayern seinen eigenen Bruder Eber 
hard. In solchen Umständen, welche die Auflösung des ganzen 
Staatskörpers besorgen ließen, bedurfte Deutschland eines 
Mannes, der in sich selbst Kraft genug fühlte, die verschiedenen 
Stämme Germaniens zu einigen, und den Trotz und Ueber- 
muth der Großen zu bändigen; und dieser Mann war Hein 
rich der Vogelsteller. Er faßte mit starker Hand in die schlaf 
fen Zügel der Regierung; Einheit und Ruhe herzustellen, 
warsein erstes Bemühen, sein zweytes, die abgerissenen Pro 
vinzen wieder an das Reich zu bringen, und endlich das 
schmähtige Joch der Ungarn abzuschütteln. Er erreichte einen 
jeden dieser beabsichtigten Zwecke. Die Herzoge AltemannienS 
und Bayerns mußten von ihm die Lehen ihrer Länder neh 
men; Lothringen kam an Deutschland; aus der Niederlage 
bey Bichin entwickelte sich Deutschlands Kraft, entfaltete 
sich Heinrichs Herrschergeist; und auf dem Siegesfelde von 
Merseburg begrüßte den Ueberwinder der Ungarn ein siegtrun 
kenes Heer im Geiste der triumphirenden Nömerzeit, als 
Imperator. 
Mitten in dieser wildbewegten Zeit bestieg Udelbert 
den erzbischöflichen Stuhl von Salzburg, und erhielt von Jo 
hann dem Zehnten das Pallium. Seine Stellung als Erzbi 
schof und Abt zwischen dem Kaiser und dem Herzoge von 
Bayern war äußerst schwierig. Die Zerrüttung welche Arnulph 
durch seine Auflehnung und durch den ungleichen Kampf mit 
Heinrich in die Angelegenheiten Bayerns gebracht, und die, 
aus dieser Staatszerrüttung und dem Regentenwechsel ent 
sprungene, und durch die ärgerlichen Papstwahlen beförderte 
gänzliche Auflösung der Kirchen-Disciplin, nahmen Udelberts 
ganze Weisheit und Erfahrung in Anspruch. Er wußte aber 
auch mit solcher Besonnenheit und Gewandtheit das Steuer 
ruder zu führen, und die gefährlichen Klippen mitten im 
Sturme zu vermeiden, daß es die Chronik auf sich nahm, 
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