Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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und seinen Muth ansprach/ verlor die mährischen Kirchenange- 
legenheiten ans dein Auge. 
Die Magyaren, vom Fuße des Ural, auf dem alten We 
ge aller scythischen Horden, durch die Länder der Wolga, des 
Dons und des Dniepers hereingewandert, waren ein Volk 
häßlichen Anblicks, wilder Sitte und unmenschlichen Thuns. 
Blut war ihnen ein Labetrank, rohes Fleisch ein Leckerbissen. 
Der abergläubische Wahn der vom Entsetzen befangenen Völ 
ker gab ihnen Alrunen, Zauberschwestern und Hexen zu Müt 
tern, und der Hölle Unholde zu Erzeugern. Hätte Arnulph 
diese Barbaren gekannt, hätte er den unsäglichen Jammer, 
den sie über Deutschland bringen sollten, geahnet, nimmer 
hätte er sich zu dem unheilvollen Mißgriffe verleiten lassen, 
sie wider die Mährer zu Hülfe zu rufen. Auf diesem Zuge 
lernten sie die losen Bande des deutschen Heerbanns kennen, 
ihre Abgesandten spähten die Schwächen des Landes aus, und 
brachten ihren Landsleuten Kunde von der ungeheuren leichten 
Beute. Beute war den Ungarn Losung zum Aufbruch; ihr 
Aufbruch war den Völkern die schreckliche Blutfahne, das 
Feuersignal zum Untergang. Brennend, raubend, mordend, 
wälzte sich dieses Volkes tiefe Heersäule vorwärts, wie der ko 
chenden Lava sich fortbewegender Gluthstrom. Der Markgraf 
an der Enns Luipold, und der Passauer Bischof Richard, eil 
ten zwar, von der Vaterlandsliebe begeistert, schnell herbey, 
dem Feinde den Uebergang zu wehren; zu spät! die Enns 
war schon überschritten. St. Florian, Kremsmünster, Man- 
see flammten auf, und die schönen Fluren Ober-Oestreichs lagen 
wüste. Da bewegte sich endlich unter Ludwig dem Kinde der 
Deutschen langsamer Heerbann zur Rettung, unter seinen 
Heeresfürsten glänzte auch ErzbischofDiethmar in sein'em Waf 
fenschmucke. Zwischen dem alten Carnut und dem heutigen 
Preßburg wurde durch drey Tage gewürgt, bis die deutsche 
Tapferkeit der List und der Uebermacht erlag. Der Ritter 
schaft Blüthe deckte die Wahlstatt, unter den Erschlagenen 
waren der Markgraf Liupold, Diethmar von Salzburg, Otto
	        
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