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Ist nun gleich hiermit die Runde in Salzburg und dessen
Vorstädten für den wißbegierigen Beschauer vollendet, so
biethet noch die Umgegend einige Denkwürdigkeiten und Ge
bäude dar, deren Besuch jedem Natur- und Geschichtsfreunde
willkommen seyn wird. — Dazu gehöret unter vielen zuerst:
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Das Sommer- und Jagd-Schloß
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nur eine halbe Stunde von Salzburg entfernt. —
Hier stand vor Zeiten ein Hof, vermuthlich von seinem
Erbauer der Cleßhof genannt, welchen nachher die Fabrizische
Familie an sich brachte. — Ihren Erben kaufte Erzbischof
Johann Ernst Graf von Thun (1687 — *709) diesen Hof
ab, und legte sogleich zu dem gegenwärtigen Gebäude ' .,1
Grund; allein er starb, ehe noch etwas Beträchtliches zu
Stande kam, und überließ die Fortsetzung seinery fürstlichen
Nachfolger Franz Anton Grafen von Harrach (1709—1727),
der auch wirklich verschiedenes baute, die mancherley Gar
tenanlagen und hin- und wieder Mauern aufführen ließ. Al
lein die Vollendung des ganzen prächtigen Gebäudes, sammt
dem Fasangarten, und allen übrigen Gärten, Gebäuden und
Einfängen, war dem Erzbischöfe Leopold Anton aus den Frey
herrn von Firmian (1727 — 1744) vorbehalten, dessen Nach
folger späterhin nur ein und anderes noch verändert, hinzu
gesetzt oder verschönert zurückließen. —
AlleL, was demnach gegenwärtig zu Cteßheim als Gar
ten oder Gebäude gehöret, hat einen Umkreis von einer
starken Stunde, und ist nach allen Seiten mit einer hohen
Mauer umgeben, welche mit mehreren kleinen Wacht- oder
Lusthäuschen versehen ist. — Die Einfahrt von der Straße
ist zwischen beyderseitigen Mauern durch ein breites Thor
mit steinernen Pfosten,, wobey links die Wachstube mit ei
nem viereckigen, mit Kupfer gedeckten Thürmchen, und rechts
ein kleines Haus für den Thorwärter ist.
Die Straße, breit und eben, führt zwischen einer Allee
vpn wilden Kastanien, und mehreren Rasenparthien zu dem
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