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berger-Marmor. Das Fresko-Deckengemälde ist vom I.
1690, in welchem ErzbischofJohann Ernst Graf von Thun, diese
von seinem fürstlichen Bruder Guidobald im I. 1662 beträcht
lich erweiterte Winter-Reitschule auffallend verschönerte.—
Durch ein weites hohes Thor kömmt man aus dieser
in die Sommer-Reitschule, die aber bey üblem Wetter
nicht benützt werden kann. Sie ist ein sehr geräumiger
Platz, unter freiem Himmel, hat die Gestatt eines Trape-
ziums, und mißt in der Diagonale etwa 106 — und in
der größten Breite 56 Schritte. — Beynahe der ganze
Raum ist mit bedeckten Corridoren, welche vorne mit Ar
kaden abgetheilt sind, eingefangen. Erzbischof Johann Ernst
aus den Grafen von Thun ließ im I. 1698 den Felsen am
Mönchsberge sprengen, und drey solche Corridors mit 96
Arkaden übereinander, in Gestalt eines Amphitheaters, un
mittelbar aus dem Steinfelsen hauen, wie die in der Mitte
derselben befestigte marmorne Aufschrift zeuget:
Ives LraestVs « LoMMbVs IliVanIs, XVLIiIepIsco-
et 8aI^Is6Vi'A6ULl5 o^Vs In
flevl se6It.
Dem schönen Frontispitio der langen Stallung gegen
über ist noch die Noßschwemme, auf beyden Seiten mit ei
ner sehr zierlich gehauenen Brüstung und vielen mit Ketten
verbundenen Ecksteinen von weißem Marmor umgeben. In
der Mitte dieser Schwemme erhebt sich auf einem etwas
über 12 Fuß hohen Piedestale von Marmor, ein künstlich
ausgehauenes aufsteigendes Pferd gleichfalls von Marmor,
das ein nackter nervichter Reitknecht am Zaume zurückzieht.
Auf der herabhängenden Pferddecke, welche mit dem Thu
nischen Wappen geziert ist, liest man den Nahmen des Bild
hauers M. B. Mandt, nebst der Jahrzahl NOLI^XXXXV.
Anno 1782 hat Erzbischof Leopold Anton Alles neu her
gestellt, und die mit 12 schönen Pferden bemahlte Hinter
wand , nach eigener Idee in gegenwärtige Gestalt gebracht. —
Am Piedestale der aus der Roßschwemme emporstrebenden
Pferd-Statue sieht man daher folgende Aufschrift: