Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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kleine Altäre angebracht. Unter den hier befindlichen alten 
Grabsteinen sieht man auch den der Aebtissinn Anna Gey- 
ganterinn (nach i425), deren Unverweslichkeit unter die 
Merkmahle ihrer Heiligkeit gezählt wurde. — 
Zu Ende des Schiffes gegen Westen ist der sehr hohe 
ukld breite Chor der Nonnen/ mit einer eigenen Orgel und 
vielen Kapellen und Altären. Er stützt sich auf gothische Pfei 
ler von Marmor. — Unter ihm, am Eingänge der Kirche zur 
Rechten/ sieht man in einem Winkel ein hölzernes mit einem 
eisern?r?"^itter umgebenes Grabmahl/ worunter eine gewisse 
Willa ruhen soll/ in der man- in Ermanglung weiterer Nach 
richten/ eine Jnclusa vermuthet/ von denen einige ihr Le 
ben hier endigten. Die Wandschrift zeigt: Le^ulelirum äe- 
vvtae UVillae. — 
An dieser Stelle des heutigen Klosters/ wo einst ein klei 
nes römisches Schloß/ Lasrruni lluüuriuni gestanden haben 
soll/ baute einst der heit. Rupert für seine hieher gebrachte 
Nichte Erentrudis eine kleine Wohnung nebst einer Kapelle/ 
damit sie Gott in Ruhe dienen könne. — Der Ruf ihres 
einsamen frommen Wandels zog in kurzer Zeit mehrere Jung 
frauen herbey/ die in die Gesellschaft der frommen Erenrraud 
aufgenommen zu< werden wünschten. Der heil. Rupert errich 
tete ihnen nun Kloster und Kirche/ welche der bayrische Her 
zog Theodobert alsobald mit sehr reichen Stiftungen begabte/ 
schrieb ihnen die damahls schon bekannte Regel des heil. Be 
nedikts vor/ setzte seine Nichte als erste Aebtissinn über diese 
Nonnengemeinde/ und weihte im I. 585 Kirche und Kloster 
zu Ehren der heil. Jungfrau Maria feyerlichst ein. — 
Siehe Seite 17. 
Ueber 400 Jahre bedeckt nun Stillschweigen die Ge 
schichte des Klosters/ das baufällig und ungefähr im I. 1006 
durch eine wüthende Feuersbrunst verheert/ uns endlich wie 
der entgegentritt. —- Kaiser Heinrich H./ der durch sein Ge 
lübde und durch sein Vertrauen zur heil. Erentrudis/ auf 
ihre Fürbitte von einer schweren Krankheit genesen war/ kam 
nähmlich zur Danksagung hieher/ und erbaute/ statt des zer-
	        
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