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kleine Altäre angebracht. Unter den hier befindlichen alten
Grabsteinen sieht man auch den der Aebtissinn Anna Gey-
ganterinn (nach i425), deren Unverweslichkeit unter die
Merkmahle ihrer Heiligkeit gezählt wurde. —
Zu Ende des Schiffes gegen Westen ist der sehr hohe
ukld breite Chor der Nonnen/ mit einer eigenen Orgel und
vielen Kapellen und Altären. Er stützt sich auf gothische Pfei
ler von Marmor. — Unter ihm, am Eingänge der Kirche zur
Rechten/ sieht man in einem Winkel ein hölzernes mit einem
eisern?r?"^itter umgebenes Grabmahl/ worunter eine gewisse
Willa ruhen soll/ in der man- in Ermanglung weiterer Nach
richten/ eine Jnclusa vermuthet/ von denen einige ihr Le
ben hier endigten. Die Wandschrift zeigt: Le^ulelirum äe-
vvtae UVillae. —
An dieser Stelle des heutigen Klosters/ wo einst ein klei
nes römisches Schloß/ Lasrruni lluüuriuni gestanden haben
soll/ baute einst der heit. Rupert für seine hieher gebrachte
Nichte Erentrudis eine kleine Wohnung nebst einer Kapelle/
damit sie Gott in Ruhe dienen könne. — Der Ruf ihres
einsamen frommen Wandels zog in kurzer Zeit mehrere Jung
frauen herbey/ die in die Gesellschaft der frommen Erenrraud
aufgenommen zu< werden wünschten. Der heil. Rupert errich
tete ihnen nun Kloster und Kirche/ welche der bayrische Her
zog Theodobert alsobald mit sehr reichen Stiftungen begabte/
schrieb ihnen die damahls schon bekannte Regel des heil. Be
nedikts vor/ setzte seine Nichte als erste Aebtissinn über diese
Nonnengemeinde/ und weihte im I. 585 Kirche und Kloster
zu Ehren der heil. Jungfrau Maria feyerlichst ein. —
Siehe Seite 17.
Ueber 400 Jahre bedeckt nun Stillschweigen die Ge
schichte des Klosters/ das baufällig und ungefähr im I. 1006
durch eine wüthende Feuersbrunst verheert/ uns endlich wie
der entgegentritt. —- Kaiser Heinrich H./ der durch sein Ge
lübde und durch sein Vertrauen zur heil. Erentrudis/ auf
ihre Fürbitte von einer schweren Krankheit genesen war/ kam
nähmlich zur Danksagung hieher/ und erbaute/ statt des zer-