Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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Ueber dem Thore des Getreidekastens steht die Aufschrift: 
Die erwürdig Frau Ursula Traunerknn, Äbtissinn dieß Gotz- 
haus zu Nunberg, hat den Casten renoviert, und erpaut. 
Anno 1Ü22. 
Gleich dem Kloster ist auch die Kirche ein sehr massi 
ves im alten Geschmacke aufgeführtes Gebäude, an dem rück 
wärts der, im 1.1711 ganz nach neuerem Geschmacke erbaute 
viereckige Thurm mit einer achteckigen Kuppel von weißem 
Bleche befindlich ist. Das Schiff der Kirche hat beyderseits 
etwas niedrigere Angebaude, worin im Innern der'^i?che die 
Seitenkapellen angebracht sind. Dahin gelangt man durch 
eine sehr antike Thür von Hotz, welche eine gothische runde 
Einfassung von rothem Marmor mit folgender Aufschrift hat: 
Porta pater vltae, 6kru8 via vera, venite. Darüber 
sind mehrere Statuen von Marmor und Holz angebracht. — 
Das Schiff ist im gothischen Geschmacke gewölbt, und 
hat viele Abtheilungen. Die Gewölbe ruhen auf dicken gothi 
schen Pfeilern. Die Kirche selbst ist in der Mitte nicht über 
70 Fuß hoch, und etwa gleich viele breit; die Seitengange 
haben ungefähr 3o bis 40 Fuß Höhe. — In der Mitte des 
Hochaltares, zu dem man auf acht Stufen hinansteigt, ist 
eine Statue der Mutter Gottes mit Kinde und Scepter. 
Hinter derselben ist ein hohes Fenster von alter buntfarbiger 
Glasmahlerey, die sich sehr gut erhalten hat. Die ganze Kir 
che ist auf den Gewölben mit vergitterten Oratorien für die 
Nonnen versehen. — Die fünf Seitenaltare an den Pfei 
lern sind, gleich dem Hochaltare, sehr alt, und nur vom Holze 
mit alter Schnitzarbeit. 
Unter dem etwas erhöhten Presbyterio ist die Gruft 
der heil. Erentraud angelegt, wohin man über steinerne Stu 
fen aus den beyden Seitengangen des Schiffes gelanget. Hier 
ist das Grab der heil. Erentraud, einer Nichte des heil. Ru 
perts und ersten Aebtiffirzn auf dem Nonnberge, mit einem 
darüber gebauten Altare. An ihrem Feste wird die mit Sil 
ber beschlagene Tumba mit ihren Reliquien und der kostbar 
gefaßten Hirnschale auf den Altar gesetzt. Beyderseits sind 
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