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Die Kirche ist nach dem neuesten italienischen Geschmacke
von Caspar Zugalli aus München/ erbauet. — Die Facciate ist
von weißem Marmor/ und besteht aus einem Portale mit einem
Fronton, der von zwey freystehenden/ 26 Fuß hohen, aus
einem einzigen Marmorsiücke verfertigten Säulen getragen
wird. In Mitte des Portals befindet sich die hohe Kirchthüre
mit weißmarmornen Thürpfosten. Ober selber liest man mit
goldenen Buchstaben folgende Aufschrift:
O. 0. N.
Maximilians er Lajerano patronis, Us. Oanckol-
xku8 ex 3. k. Z. Coin. 6e I<üenbui§ 8. k. ?. Cnrä.
^i'eltiep. er krine. 8ali5l). 8. 8^ I^e^. (Ferrrinrüae
?rim38, ^eäe8 dn8 8aern8 e 5uri6Ainerlti8 nck eulmen
^eiäuetn8, Ooinunihue eontiAuam 6Ieriei8 ke^uiari-
1)U8 eon8riruir, HU38 8udlar0 per inininrui'niri nioirem
^)ii88!in0 I^rinclarore - ckivina krovickenria oeeulta 6e-
neLeoruru niunu, linrie in sorinarn reäe^it.
Das Innere dieses Gotteshauses bildet eine Rundung/
hat drey Seitengewölbe/ worin eben so viele Altäre stehen/ und
welche eine über das Ganze emporstrebende ovale Kuppel tra
gen, die innerlich mit Fresko - Gemählden geziert, und von
Außen mit Kupfer gedeckt ist. — Dieß und alle übrigen
Fresko-Gemählde sind von dem berühmten Paul Troger. An
den Zwischenwänden sind Oratorien mit vergoldeter Bild
hauerarbeit angebracht, von denen eines einst die Stelle
des Predigtstuhles vertrat. — Die Altäre selbst sind von ro
them Marmor. Das Altarblatt des Hochaltares stellt die
Todesart des heil. Maximilian vor, und ist vom Paül Tro
ger. Eines an den beyden Seitenaltären ist gleichfalls von
ihm, das andere von Michael Steidel, mit der Jahreszahl
1706. — Beym Eingänge sind auf beyden Seiten Kapellen
mit kleinen Altären. —
Bis auf die Zeiten Erzbischof Wolf Dietrichs (1587 —
1612) nahm den Platz dieses Klosters und der Kirche, ein
vom Erzbischöfe Conrad I. für Arme und Preßhafte erbautes,